Freundschaft finden
Tom starrte auf sein Schulheft und versuchte, die Gemeinheiten zu ignorieren, die Jakob, ein älterer Mitschüler, ihm zurief. „Kannst du überhaupt schreiben, oder krakelst du nur herum?“ höhnte Jakob und grinste spöttisch. Einige Kinder kicherten leise, aber Tom fühlte sich unwohl. Es war nicht das erste Mal, dass Jakob ihn ärgerte.
In der Pause erzählte Tom seinen Freunden, was passiert war. „Ich verstehe nicht, warum Jakob mich immer wieder ärgert“, seufzte er. „Ich habe ihm nichts getan.“
Hanna legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. „Das ist nicht fair. Niemand sollte so behandelt werden. Aber manchmal steckt hinter so einem Verhalten mehr, als man denkt.“
Emma runzelte die Stirn. „Aber was sollen wir tun? Einfach zurückärgern?“
„Nein“, sagte Hanna und zog ihre kleine Bibel aus ihrem Rucksack. Sie schlug eine Stelle auf und las vor:
„Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat.“ (Epheser 4,32)
Tom dachte kurz nach. „Jesus hat uns gelehrt, auf andere zuzugehen, auch wenn sie uns nicht nett behandeln – so wie er es mit Zachäus gemacht hat. Vielleicht braucht Jakob einfach jemandem, der ihm zeigt, was echte Freundschaft ist.“
Die anderen nickten. Also fassten sie einen Plan: Statt Jakob aus dem Weg zu gehen oder ihn zu meiden, wollten sie versuchen, ihn in ihre Gruppe zu integrieren.
Am nächsten Tag, als Jakob in der Pause wieder alleine am Rand des Schulhofs saß, ging Tom entschlossen auf ihn zu. „Hey Jakob, wir spielen gerade Fangen. Willst du mitmachen?“
Jakob schaute überrascht auf. Er zögerte kurz, dann zuckte er mit den Schultern. „Meint ihr das ernst?“ fragte er skeptisch.
„Klar!“ sagte Lukas fröhlich. „Je mehr, desto besser!“
Nach einem kurzen Moment stand Jakob auf und lief mit. Erst wirkte er unsicher, aber schon nach kurzer Zeit lachte er mit den anderen und rannte begeistert mit. Als die Pause vorbei war, klopfte er Tom auf die Schulter. „Weißt du, du bist eigentlich gar nicht so übel“, murmelte er.
Tom grinste. „Du auch nicht.“
Von diesem Tag an änderte sich etwas. Jakob hörte auf, Tom zu ärgern, und spielte immer öfter mit der Gruppe. Es war, als hätte er endlich seinen Platz gefunden.
Hanna lächelte und flüsterte leise: „Manchmal braucht es nur ein bisschen Mut – und Nächstenliebe –, damit aus Feinden Freunde werden.“
Bibelstelle
Eine passende Bibelstelle zum Thema Freundschaft und Versöhnung findet sich in
Sprüche 17,17 (Schlachter 2000):
"Ein Freund liebt zu jeder Zeit, und als Bruder für die Not wird er geboren."
Diese Stelle betont die Treue und Unterstützung eines wahren Freundes, besonders in schwierigen Zeiten, wie es in deiner Geschichte beschrieben wird.