Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg erklärt

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg kindgerecht erzählt mit Ausmalbildern und Botschaft über Gerechtigkeit und Güte für Kinder ab 3 Jahren.

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Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg

(Nach Matthäus 20,1-16 – in einfacher Sprache für Kinder)

Jesus erzählte einmal eine Geschichte. Es war eine besondere Geschichte, in der eine wichtige Wahrheit steckt. Solche Geschichten nennt man „Gleichnisse“. Dieses Gleichnis ging so:

Ein Mann hatte einen großen Weinberg. Auf einem Weinberg wachsen viele Trauben. Um die Trauben zu pflücken, braucht man Helfer – viele fleißige Helfer!

Früh am Morgen, als die Sonne gerade aufging und der Himmel noch rosa leuchtete, ging der Mann zum Marktplatz. Dort standen Männer, die Arbeit suchten. Der Mann sagte zu ihnen:

„Kommt! Arbeitet heute in meinem Weinberg. Ihr bekommt einen Silberstück dafür.“

Die Männer freuten sich und gingen mit.

Später, als die Sonne schon ein bisschen höher stand, ging der Mann noch einmal zum Marktplatz. Er sah noch Männer dort stehen. Sie hatten immer noch keine Arbeit.

„Kommt in meinen Weinberg! Ich werde euch einen fairen Lohn geben“, sagte der Mann. Und die Männer gingen mit.

Mittags kam er wieder. Und nachmittags – immer wieder holte er Leute dazu. Sogar kurz bevor die Sonne unterging, als der Himmel schon orange leuchtete, sah der Mann noch ein paar Männer herumstehen.

„Warum steht ihr hier und arbeitet nicht?“ fragte er.

Sie sagten: „Uns hat einfach niemand etwas zu tun gegeben!“

Der Mann sagte: „Dann kommt auch ihr in meinen Weinberg!“

Als es Abend wurde und der Himmel sich langsam dunkel färbte, rief der Mann alle Arbeiter zusammen. Es war Zeit, den Lohn zu geben.

Er fing mit den letzten an – denen, die nur ganz kurz gearbeitet hatten. Er gab ihnen ein ganzes Silberstück!

Die anderen Arbeiter sahen das. Sie dachten: „Oh! Wenn die so viel bekommen, kriegen wir sicher noch mehr!“

Aber als der Weinbergbesitzer zu ihnen kam, gab er auch ihnen ein Silberstück – genau wie den ersten.

Da wurden sie ganz unzufrieden. „Das ist nicht fair!“ sagten sie. „Wir haben den ganzen Tag gearbeitet! Die anderen nur eine Stunde!“

Doch der Mann sagte freundlich:
„Ist das Geld nicht das, was wir abgemacht haben? Ich will zu den anderen großzügig sein. Darf ich nicht tun, was ich will? Seid ihr neidisch, weil ich gut bin?“

Und Jesus endete seine Geschichte so:
„So werden die Letzten die Ersten sein, und die Ersten die Letzten.“


🌱 Was lernen wir aus dieser Geschichte?

Gott ist gut zu allen – auch zu denen, die erst spät zu ihm kommen. Er liebt alle Menschen gleich. Er teilt seine Liebe nicht danach auf, wie lang oder wie viel jemand gearbeitet hat. Bei Gott zählt das Herz – und dass wir bei ihm sein wollen.


🤔 Fragen zum Nachdenken:

  • Hast du schon mal gedacht, etwas ist unfair, obwohl es eigentlich gerecht war?
  • Wie würdest du dich fühlen, wenn du der Letzte bist – und Gott dich trotzdem gleich lieb hat?
  • Bekommst du manchmal mehr, als du erwarten würdest?
  • Wie kannst du anderen von Gottes Großzügigkeit erzählen?

Gott schaut nicht darauf, wie lange jemand dabei ist – sondern ob jemand zu ihm gehört. 💖


Bibelstelle

Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg steht in Matthäus 20,1–16. Hier ist der vollständige Text aus der Schlachter 2000-Übersetzung:

„Denn das Reich der Himmel gleicht einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg einzustellen. Und als er mit den Arbeitern um einen Denar als Tageslohn übereingekommen war, sandte er sie in seinen Weinberg. Und er ging um die dritte Stunde aus und sah andere auf dem Markt untätig stehen; und er sprach zu ihnen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben! Und sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und um die neunte Stunde und machte es ebenso. Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand andere untätig dastehen, und sprach zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig? Sie sprachen zu ihm: Es hat uns niemand eingestellt! Er sprach zu ihnen: Geht auch ihr in den Weinberg, und was recht ist, werdet ihr empfangen! Als es aber Abend geworden war, sprach der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: Rufe die Arbeiter und gib ihnen den Lohn und zwar so, dass du bei den letzten anfängst, bis zu den ersten. Da kamen die, welche um die elfte Stunde eingestellt worden waren, und empfingen jeder einen Denar. Als aber die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und auch sie empfingen jeder einen Denar. Und als sie ihn empfangen hatten, murrten sie gegen den Hausherrn und sprachen: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt, die wir des Tages Last und Hitze getragen haben! Er aber antwortete und sprach zu einem von ihnen: Freund, ich tue dir nicht Unrecht; bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen? Nimm das Deine und gehe hin! Ich will aber diesem Letzten so viel geben wie dir. Oder habe ich nicht das Recht, mit dem, was mein ist, zu tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gütig bin? So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein; denn viele sind berufen, aber wenige auserwählt!“
— Matthäus 20,1–16 (Schlachter 2000)

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