Gott gibt die Zehn Gebote auf dem Berg Sinai
(2. Mose 19–20 in kindgerechter Sprache, basierend auf Schlachter 2000)
Nachdem Gott die Israeliten aus Ägypten gerettet hatte, gingen sie durch die Wüste. Es war heiß und sandig, und die Menschen waren oft müde. Aber Gott war immer bei ihnen. Er ging vor ihnen her – am Tag in einer Wolke und in der Nacht in einem hellen Feuer.
Nach vielen Tagen kamen sie an einen großen Berg. Der Berg hieß Sinai. Sie lagerten sich dort mit ihren Zelten.
Mose, das war der Mann, den Gott erwählt hatte, ging auf den Berg hinauf. Da sprach Gott zu Mose:
„Sag dem Volk: Ich habe euch aus Ägypten geholt, weil ich euch liebe. Wenn ihr auf mich hört und mir gehorcht, dann sollt ihr mein besonderes Volk sein!“
Mose ging zurück und erzählte dem Volk, was Gott gesagt hatte. Da riefen alle zusammen:
„Ja! Wir wollen alles tun, was Gott sagt!“
Gott wollte mit seinem Volk sprechen. Aber zuerst sollten alle sich vorbereiten. Die Menschen wuschen ihre Kleider. Sie durften den heiligen Berg nicht berühren. Sie warteten drei Tage lang.
Und dann kam der große Moment.
Donner, Rauch und ein heiliger Berg
Am dritten Tag war der Himmel voller dunkler Wolken. Der ganze Berg bebte! Es blitzte, und der Donner rollte, als würde der Himmel trommeln. Eine laute Posaune – hup, huuuup – klang über das ganze Land!
Alle Menschen hatten Angst. Sie zitterten wie Blätter im Wind.
Der Berg war ganz in Rauch gehüllt, weil Gott auf ihn herabgekommen war – in Feuer! Der Rauch stieg auf wie aus einem heißen Ofen.
Mose stieg hinauf in den Rauch, um mit Gott zu sprechen.
Und dann, in seiner großen Liebe, gab Gott etwas ganz Besonderes:
Die zehn Gebote
Gott sprach, und alle konnten es hören. Seine Worte waren laut und klar:
- Ich bin dein Gott. Du sollst nur mich allein anbeten.
- Mache dir kein Bild von Gott. Bete keine Figuren oder Statuen an.
- Benutze meinen Namen nicht falsch. Sprich mit Achtung von mir.
- Denk an den Ruhetag, den Sabbat. Ruh dich aus und denk an mich.
- Ehre deinen Vater und deine Mutter.
- Töte niemanden.
- Sei treu zu deinem Mann oder deiner Frau.
- Stehle nicht.
- Lüge nicht über andere.
- Sei nicht neidisch auf das, was anderen gehört.
Das waren die zehn Gebote! Sie waren wie ein kostbarer Schatz.
Die Menschen fürchteten sich, weil Gottes Stimme so mächtig war. Sie sagten zu Mose:
„Du sollst mit Gott reden. Wir hören auf dich. Aber wir fürchten uns vor seiner Stimme.“
Da sagte Mose sanft:
„Habt keine Angst. Gott wollte euch zeigen, wie stark und heilig er ist. Wenn ihr ihm gehorcht, wird er euch segnen.“
Was wir lernen können:
Die Zehn Gebote zeigen uns, wie wir Gott und die Menschen liebhaben sollen. Sie sind wie ein guter Weg, den Gott uns zeigt.
Fragen zum Nachdenken:
- Warum wollte Gott den Menschen Gebote geben?
- Welches Gebot findest du besonders wichtig? Warum?
- Wie kannst du Gott zeigen, dass du ihn liebhast?
🌟 Merke: Gott liebt dich. Er zeigt dir durch seine Gebote, wie du gut leben kannst – jeden Tag!
Bibelstelle
Die Geschichte, wie Gott die Zehn Gebote auf dem Berg Sinai gibt, findet sich in 2. Mose 19, 1–25 (Vorbereitung) und 2. Mose 20, 1–17 (die Zehn Gebote selbst).
Hier die Stelle aus 2. Mose 20, 1–17 in der Schlachter 2000 Übersetzung:
Zehn Gebote
2. Mose 20, 1–17:
*„Und Gott redete alle diese Worte und sprach: Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe.
- Du sollst keine anderen Götter haben neben mir!
- Du sollst dir kein Götzenbild machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder unten auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen und ihnen nicht dienen; denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Missetat der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
- Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht!
- Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn! Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun; aber am siebten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du kein Werk tun, weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore wohnt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, aber am siebten Tag ruhte er. Darum hat der HERR den Sabbattag gesegnet und geheiligt.
- Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das dir der HERR, dein Gott, gibt.
- Du sollst nicht töten!
- Du sollst nicht ehebrechen!
- Du sollst nicht stehlen!
- Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!
- Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch seinen Ochsen, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat!“*
Die Szene der Offenbarung am Berg Sinai (Gewitter, Donner, Wolken) findest du im Kontext davor in 2. Mose 19.
Wenn du möchtest, kann ich dir auch 2. Mose 19, 1–25 vollständig zitieren.