David verschont das Leben von König Saul
(Nachzulesen in 1. Samuel 24 – einfach erzählt für Kinder)
David war ein mutiger Mann. Er hatte früher den Riesen Goliath besiegt, weil er auf Gott vertraute. Viele Leute mochten David. Sie sangen sogar Lieder über ihn! Aber König Saul wurde deswegen sehr eifersüchtig. Saul wollte nicht, dass David König wurde. Deshalb hatte er eine schlimme Idee: Er wollte David fangen und ihn loswerden!
David musste fliehen. Er versteckte sich mit ein paar Freunden in Höhlen und Bergen. Sie hatten Angst vor Saul und seinen Soldaten, aber sie vertrauten ganz auf Gott.
Eines Tages kam Saul mit seinen Soldaten in die Berge. Sie suchten überall nach David. „Wo ist er bloß?“, fragten sie immer wieder. Saul war müde vom Wandern und wollte sich ausruhen. Er ging in eine große, dunkle Höhle – genau die Höhle, in der sich David versteckt hatte! Saul wusste nicht, dass David dort war.
David und seine Freunde hielten den Atem an. Es war ganz, ganz still. Nur das Herz von David klopfte laut. Tock, tock, tock, so wie ein kleiner Hammer.
Davids Freunde flüsterten: „Jetzt ist deine Chance! Gott hat Saul in deine Hand gegeben. Du kannst ihn besiegen!“
David schlich sich leise an Saul heran. Seine Schritte waren wie der Wind, ganz leise. Er zog sein Schwert … aber er tat Saul nichts. Er schnitt nur ein kleines Stück vom Sauls Mantel ab. Dann ging er wieder zurück in den dunklen Teil der Höhle.
Als Saul wieder ging, rief David ihm hinterher: „Mein König, schau her! Ich hätte dich verletzen können, aber ich habe es nicht getan. Siehst du das Stück von deinem Mantel? Ich habe es abgeschnitten, aber ich habe dir nichts getan!“
Dann sagte David: „Ich werde dir nichts Böses tun. Du bist der König, und Gott hat dich eingesetzt. Ich vertraue Gott. Er soll entscheiden, was richtig ist.“
Saul drehte sich um. Da sah er David mit dem Stück Mantel in der Hand. Er wurde ganz still. Dann sagte er mit zitternder Stimme: „David… du bist besser als ich. Du hättest mich verletzen können, aber du hast es nicht getan. Ich sehe jetzt: Du wirst einmal ein guter König sein. Gott ist mit dir.“
David tat nichts Böses, obwohl er die Chance hatte. Er wollte Frieden. Und vor allem: Er wollte tun, was Gott gefällt.
💡 Was wir lernen können:
David hat Saul nicht verletzt, obwohl er es leicht hätte tun können. Statt Rache zu nehmen, hat er Gott vertraut. Auch wir sollen liebevoll und friedlich sein – selbst dann, wenn jemand nicht nett zu uns ist.
❓Fragen zum Nachdenken:
- Was hättest du getan, wenn du an Davids Stelle gewesen wärst?
- Warum hat David Saul nicht verletzt?
- Was heißt es, Gott zu vertrauen – auch wenn es schwer ist?
- Wie kannst du freundlich bleiben, wenn jemand gemein ist?
🌈 Gott freut sich, wenn wir Gutes tun – auch dann, wenn wir traurig oder wütend sind. Wenn wir ihm vertrauen, zeigt er uns den besten Weg.
Bibelstelle
Die Geschichte, wie David das Leben von König Saul verschont, findet sich in 1. Samuel 24, 1–8 (Schlachter 2000):
David verschont das Leben Sauls
„Und es geschah, als Saul von der Verfolgung der Philister zurückkam, da berichtete man ihm und sprach: Siehe, David ist in der Wüste En-Gedi!
2 Da nahm Saul 3 000 auserlesene Männer aus ganz Israel und zog hin, um David und seine Männer auf den Steinbockfelsen zu suchen.
3 Und er kam zu den Schafhürden am Weg; dort war eine Höhle, und Saul ging hinein, um seine Füße zu decken. David aber und seine Männer saßen im Innersten der Höhle.
4 Da sprachen die Männer Davids zu ihm: Siehe, das ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: Siehe, ich will deinen Feind in deine Hand geben, dass du mit ihm machst, was dir gefällt! Und David stand auf und schnitt heimlich den Zipfel von dem Oberkleid Sauls ab.
5 Aber danach schlug David sein Herz, weil er den Zipfel des Oberkleides Sauls abgeschnitten hatte.
6 Und er sprach zu seinen Männern: Das lasse der HERR fern von mir sein, dass ich so etwas tue an meinem Herrn, dem Gesalbten des HERRN, dass ich meine Hand an ihn lege; denn er ist der Gesalbte des HERRN!
7 Und David wehrte seinen Männern mit diesen Worten und ließ es ihnen nicht zu, sich gegen Saul zu erheben. Und Saul verließ die Höhle und zog seines Weges.
8 Danach machte sich auch David auf und trat aus der Höhle und rief Saul nach und sprach: Mein Herr und König! Und als Saul sich zu ihm umwandte, neigte sich David mit dem Gesicht zur Erde und verbeugte sich.“