Die eherne Schlange in der Wüste
(nach 4. Mose 21,4–9 – erzählt für Kinder)
Das Volk Israel war schon lange unterwegs. Sie zogen durch die Wüste, denn Gott wollte sie in ein wunderschönes Land führen. Er hatte gesagt: „Ich werde euch führen und euch beschützen.“
Aber die Menschen wurden ungeduldig.
„Warum müssen wir ständig wandern?“ fragten sie.
„Warum gibt es hier kein richtiges Essen und kein Wasser?“
„Immer nur Manna, jeden Tag dasselbe!“
Sie murrten. Das heißt: Sie waren undankbar, sie jammerten viel und sprachen schlecht über Gott und Mose.
Doch Gott hatte ihnen schon oft geholfen. Er hatte das Meer geteilt. Er hatte ihnen Wasser geschenkt, wo keins war, und jeden Morgen Brot vom Himmel regnen lassen. Aber jetzt hatten sie das alles vergessen.
Da schickte Gott Schlangen in das Lager. Die Schlangen waren feurig, das heißt: Sie waren sehr giftig. Sie bissen viele Menschen, und viele starben. Die Leute bekamen große Angst. Sie rannten zu Mose und sagten:
„Wir haben gesündigt! Wir haben gegen Gott gesprochen. Bitte bete zu Gott, dass er die Schlangen wegnimmt!“
Mose betete. Er redete mit Gott.
Und Gott gab Mose einen wunderbaren Befehl. Er sagte:
„Mach dir eine Schlange aus Kupfer und häng sie an einen langen Stab. Stell sie mitten ins Lager. Jeder, der gebissen wurde und die Schlange anschaut, wird am Leben bleiben.“
Also machte Mose eine Schlange aus Kupfer – aus einem glänzenden Metall – und hängte sie hoch auf einen Stab, damit jeder sie sehen konnte.
Und es geschah genau so, wie Gott gesagt hatte.
Wenn jemand gebissen war und dann zur kupfernen Schlange aufschaute – wurde er wieder gesund!
Gott heilte sie nicht, weil die Schlange etwas Besonderes war, sondern weil sie auf Gott vertrauten und schauten, wo er Hilfe versprach.
Die Menschen staunten. Sie lernten, dass sie leben, wenn sie auf Gott vertrauen und auf ihn schauen.
Botschaft der Geschichte:
Gott ist barmherzig. Auch wenn wir Fehler machen, hilft er uns, wenn wir zu ihm kommen.
Wer auf Gott schaut und ihm glaubt, wird gerettet.
Fragen zum Nachdenken:
- Was hättest du getan, wenn viele Schlangen durch dein Dorf gekrochen wären?
- Warum hat Gott den Menschen geholfen, obwohl sie so viel gejammert haben?
- Was zeigt uns die Geschichte über Gottes Liebe?
Jesus hat später gesagt, dass die Geschichte mit der Schlange ein Bild ist. So wie die Menschen damals zur Schlange schauten, so sollen wir heute zu Jesus schauen – ihm vertrauen und an ihn glauben. Dann schenkt er uns das Leben – für immer 💖.
(Johannes 3,14–15)
Bibelstelle
Die eherne Schlange in der Wüste findest du in 4. Mose 21, 4–9 (Schlachter 2000):
„Da brachen sie auf von dem Berg Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde ungeduldig auf dem Weg,
5 und das Volk redete gegen Gott und gegen Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Denn hier gibt es weder Brot noch Wasser, und es ekelt uns vor dieser elenden Speise!
6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, und es starb viel Volk aus Israel.
7 Da kam das Volk zu Mose und sprach: Wir haben gesündigt, dass wir gegen den HERRN und gegen dich geredet haben; bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns wegnimmt! Und Mose bat für das Volk.
8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und befestige sie an einer Stange; und es soll geschehen: Jeder, der gebissen ist und sie ansieht, der soll am Leben bleiben!
9 Da machte Mose eine Schlange von Erz und befestigte sie an der Stange. Und es geschah: Wenn eine Schlange jemanden biss und er die eherne Schlange ansah, so blieb er am Leben.“