Es war eine dunkle Nacht, und Petrus, ein Freund von Jesus, saß in einem kalten Gefängnis. König Herodes hatte ihn eingesperrt, weil er über Jesus geredet hatte. Petrus saß zwischen zwei Soldaten, dicke Ketten um seine Hände. Draußen standen noch mehr Soldaten und passten auf, dass er nicht davonlief.
In einem Haus ganz in der Nähe beteten Petrus' Freunde für ihn. Sie baten Gott, dass er Petrus befreien möge. Sie hatten festes Vertrauen, dass Gott helfen könnte.
Plötzlich, als Petrus schlief, wurde die Zelle ganz hell. Ein Engel Gottes stand vor ihm. Der Engel stupste Petrus an und sagte: „Schnell, steh auf!“ Sofort fielen die schweren Ketten wie von Zauberhand von Petrus' Händen herunter.
Dann sagte der Engel: „Zieh deine Schuhe an und folge mir!“ Petrus traute seinen Augen kaum, aber er machte, was der Engel sagte. Sie gingen an den schlafenden Soldaten vorbei – leise wie der Wind. Die großen Gefängnistüren öffneten sich von selbst, wie durch unsichtbare Hände.
Draußen angekommen, führte der Engel Petrus eine Straße entlang. Dann verschwand der Engel, genauso plötzlich, wie er gekommen war. Petrus blieb stehen und dachte: „Das ist kein Traum! Gott hat mich wirklich gerettet!“
Petrus ging schnell zum Haus, wo seine Freunde beteten. Er klopfte an die Tür. Eine junge Frau namens Rhode kam zur Tür. Als sie Petrus‘ Stimme hörte, war sie so aufgeregt, dass sie zurücklief und den anderen sagte: „Petrus steht vor der Tür!“
„Das kann nicht sein!“ sagten die Freunde, aber Rhode bestand darauf.
Als sie die Tür öffneten und Petrus hereinkam, waren alle voller Freude und staunten, wie Gott gehört und geholfen hatte. Petrus erzählte ihnen, wie Gott ihn gerettet hatte, und sie lobten Gott für seine Güte und Macht.
Botschaft der Geschichte
Gott hört unsere Gebete und kann alles tun! Wenn wir auf ihn vertrauen, kann er uns immer wieder überraschen mit seiner Liebe und Stärke.
Bibelstelle
Die Geschichte von der Befreiung des Apostels Petrus aus dem Gefängnis befindet sich in der Apostelgeschichte Kapitel 12, Verse 6-19:
Apostelgeschichte 12, 6-19 (Schlachter 2000): "In jener Nacht aber, als Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gebunden, und Wachen vor der Tür hüten das Gefängnis. Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu, und ein Licht leuchtete auf in dem Kerker; und er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und binde deine Sandalen unter! Und er tat es. Und er sprach zu ihm: Wirf dein Obergewand um und folge mir nach! Und er ging hinaus und folgte ihm, und er wusste nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah, sondern er meinte, ein Gesicht zu sehen. Als sie aber an der ersten und zweiten Wache vorübergegangen waren, kamen sie zu dem eisernen Tor, das in die Stadt führt, das sich ihnen von selbst öffnete; und sie traten hinaus und gingen eine Straße weit, und alsbald schied der Engel von ihm. Und Petrus kam zu sich und sprach: Nun weiß ich in Wahrheit, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes errettet hat und von allem, was das Volk der Juden erwartet hat. Und als er sich besonnen hatte, ging er zum Haus der Maria, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo viele versammelt waren und beteten. Als nun Petrus an die Tür des Tores klopfte, kam eine Magd namens Rhode herbei, um zu horchen. Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, tat sie vor Freude das Tor nicht auf, sondern lief hinein und verkündigte, Petrus stehe vor dem Tor. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen! Doch sie bestand darauf, dass es so sei. Da sprachen sie: Es ist sein Engel! Petrus aber fuhr fort zu klopfen; als sie aber öffneten, sahen sie ihn und entsetzten sich. Er aber winkte ihnen mit der Hand, dass sie schweigen sollten, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausgeführt hatte, und er sprach: Verkündigt dies dem Jakobus und den Brüdern! Und er ging hinaus und begab sich an einen anderen Ort. Als es nun Tag geworden war, entstand eine nicht geringe Aufregung unter den Soldaten, was doch aus Petrus geworden sei. Als aber Herodes ihn suchte und nicht fand, verhörte er die Wächter und befahl, sie abzuführen. Und er ging von Judäa nach Cäsarea hinab und hielt sich daselbst auf."