In einer Zeit, als das Volk Israel in Schwierigkeiten war, gab es eine mutige Frau namens Debora. Debora war eine Richterin, das bedeutet, sie half dem Volk, gute Entscheidungen zu treffen und sprach Recht. Sie war auch eine Prophetin, das heißt, Gott sprach durch sie zu den Menschen.
Debora saß oft unter einer Palmen, die "Deboras Palme" genannt wurde. Dorthin kamen die Menschen, um sich von ihr Rat zu holen. Das Volk Israel hatte große Angst, denn ein König namens Jabin war sehr böse zu ihnen. Sein Heerführer hieß Sisera, und er hatte eine starke Armee mit vielen Wagen aus Eisen.
Eines Tages sprach Gott zu Debora und gab ihr eine wichtige Botschaft. Sie rief einen mutigen Mann namens Barak zu sich. „Barak,“ sagte sie, „Gott hat dir geboten, zehntausend Männer mitzunehmen und auf den Berg Tabor zu ziehen. Gott wird Sisera und seine Armee in deine Hand geben.“
Barak hörte Debora zu, aber er war etwas unsicher. „Ich gehe nur, wenn du mit mir kommst,“ sagte er zu Debora. Da sagte Debora tapfer: „Ich werde mit dir gehen. Aber der Ruhm dieses Sieges wird nicht dir gehören, sondern einer Frau.“ Barak war einverstanden, und zusammen gingen sie, um die Armee zu sammeln.
Debora, Barak und die israelitische Armee standen auf dem Berg Tabor, und Sisera kam mit seinen mächtigen Wagen und Soldaten, um sie zu bekämpfen. Aber Gott half Israel. Er sorgte dafür, dass die Eisenwagen stecken blieben, und Sisera und seine Soldaten wurden sehr verwirrt. Barak und seine Armee besiegten Siseras Armee, aber Sisera selbst rannte davon, um sich zu verstecken.
Sisera kam zu einem Zelt, in dem eine Frau namens Jael wohnte. Sie lud ihn ein, hereinzukommen und sich auszuruhen. Jael gab ihm Milch zu trinken und ließ ihn schlafen. Doch als Sisera tief schlief, zeigte Jael ihren Mut und handelte wie vorherbestimmt. So wurde Siseras Bedrohung beendet, und das Volk Israel war endlich frei von König Jabins Unterdrückung.
Debora und Barak sangen ein Lied für Gott, um Ihm für den großen Sieg zu danken. Die Menschen freuten sich und wussten, dass Gott immer bei ihnen ist, egal wie schwierig die Lage erscheint.
Botschaft der Geschichte
Gott kann starke Frauen berufen, mutig zu handeln und Seine Pläne auszuführen. Wir können darauf vertrauen, dass Gott uns in schwierigen Zeiten führt und uns durch den Glauben an Ihn Stärke schenkt.
Bibelstelle
Die Geschichte von Debora, der mutigen Richterin, findet sich in Richter 4 und Richter 5. Hier ist der relevante Text nach der Schlachter 2000 Übersetzung:
Richter 4, 1-24:
"Und die Kinder Israels taten wiederum, was böse war in den Augen des HERRN, nachdem Ehud gestorben war. Da verkaufte sie der HERR in die Hand Jabins, des Königs von Kanaan, der in Hazor regierte; und das Oberste seiner Heeresmacht war Sisera, und er wohnte in Haroschet-Gojim. Und die Kinder Israels schrien zum HERRN; denn er hatte 900 eiserne Wagen, und er unterdrückte die Kinder Israels mit Gewalt 20 Jahre lang. Zu jener Zeit war Richterin über Israel die Prophetin Debora, die Frau Lappidots. Und sie wohnte unter der Debora-Palme zwischen Rama und Bethel, im Bergland von Ephraim, und die Kinder Israels zogen zu ihr hinauf zum Gericht. Und sie sandte hin und ließ Barak rufen, den Sohn Abinoams, von Kedesch in Naphtali, und sprach zu ihm: Hat dir nicht der HERR, der Gott Israels, geboten: Geh hin, zieh auf den Berg Tabor und nimm 10 000 Mann von den Söhnen Naphtali und von den Söhnen Sebulon mit dir? Und ich will Sisera, den Obersten der Heeresmacht Jabins, mit seinen Wagen und mit seiner Menge an den Bach Kison ziehen lassen, und ich will ihn in deine Hand geben! Da sprach Barak zu ihr: Wenn du mit mir gehst, so will ich gehen; wenn du aber nicht mit mir gehst, so gehe ich nicht! Sie sprach: Ich will mit dir gehen; doch soll der Ruhm nicht dein sein auf dem Weg, den du gehst, sondern der HERR wird Sisera in die Hand einer Frau verkaufen! Da machte sich Debora auf und ging mit Barak nach Kedesch. Und Barak berief Sebulon und Naphtali nach Kedesch, und es zogen 10 000 Mann hinter ihm her; auch Debora zog mit ihm. Aber Heber, der Keniter, hatte sich von den Kenitern, von den Söhnen Hobabs, des Schwiegervaters Moses, abgewandt; und er hatte sein Zelt bis nach dem Terebinthental bei Kedesch aufgeschlagen. Da wurde dem Sisera berichtet, dass Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen sei. Und Sisera berief alle seine Wagen, 900 eiserne Wagen, und das ganze Volk, das mit ihm war, von Haroschet-Gojim an den Bach Kison. Da sprach Debora zu Barak: Mach dich auf; denn dies ist der Tag, an dem der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat! Ist nicht der HERR vor dir her ausgezogen? Da zog Barak vom Berg Tabor hinab, und die 10 000 Mann hinter ihm her. Der HERR aber brachte Sisera und alle seine Wagen und das ganze Heerlager durch die Schärfe des Schwertes in Verwirrung vor Barak, sodass Sisera vom Wagen sprang und zu Fuß entfloh. Barak aber jagte den Wagen und dem Heer nach bis Haroschet-Gojim; und das ganze Heer Siseras fiel durch die Schärfe des Schwertes, so dass auch nicht einer übrig blieb. Sisera aber floh zu Fuß zum Zelt Jaels, der Frau Hebers, des Keniters; denn es war Frieden zwischen Jabin, dem König von Hazor, und dem Haus Heber, des Keniters. Jael aber ging hinaus, dem Sisera entgegen, und sprach zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre bei mir ein und fürchte dich nicht! Und er kehrte bei ihr in das Zelt ein, und sie deckte ihn mit einer Decke zu. Er aber sprach zu ihr: Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken, denn mich dürstet! Da öffnete sie den Milchschlauch und ließ ihn trinken und deckte ihn zu. Und er sprach zu ihr: Tritt hin an den Eingang des Zeltes, und wenn jemand kommt und dich fragt und spricht: Ist jemand hier? So sprich: Nein! Da nahm Jael, die Frau Hebers, einen Zeltpflock und ergriff den Hammer mit ihrer Hand, trat leise zu ihm hin und schlug ihm den Pflock durch seine Schläfe, sodass der in die Erde drang. (Er aber war ohnmächtig geworden und schlief ein.) So starb er. Und siehe, als Barak Sisera verfolgte, ging Jael hinaus ihm entgegen und sprach zu ihm: Komm, ich will dir den Mann zeigen, den du suchst! Und als er zu ihr hineinging, siehe, da lag Sisera tot, und der Pflock steckte in seiner Schläfe. So demütigte Gott den Jabin, den König Kanaans, vor den Kindern Israels an jenem Tag. Und die Hand der Kinder Israels legte sich immer schwerer auf Jabin, den König Kanaans, bis sie Jabin, den König Kanaans, vernichtet hatten."
Richter 5, 1-31 ist das Lied der Debora, das den Sieg über Sisera besingt.