In einem kleinen Dorf namens Nain, das in einem hübschen Tal lag, lebte eine Frau, die sehr traurig war. Diese Frau, eine Witwe, hatte schon ihren Mann verloren, und nun war auch ihr einziger Sohn gestorben. Die Frau war ganz allein und weinte sehr, denn sie wusste nicht, wie ihr Leben ohne ihn weitergehen sollte.
An diesem Tag machte sich eine große Gruppe Menschen auf den Weg aus der Stadt, und sie trugen den Jungen hinaus, um ihn zu begraben. Die Witwe und viele andere Menschen aus der Stadt gingen traurig hinterher.
Zur gleichen Zeit kam Jesus mit Seinen Jüngern in die Nähe des Dorfes. Auch viele andere Leute folgten Jesus, weil sie hörten, dass Er Kranke heilte und wunderbare Geschichten von Gottes Liebe erzählte.
Als Jesus die traurige Prozession sah und die Witwe beim Weinen beobachtete, erfüllte Sein Herz großes Mitleid. Er wollte der Frau helfen. Jesus ging zu ihr und sagte sanft: „Weine nicht.“
Dann kam Jesus näher und berührte das Gestell, auf dem der Junge lag. Die Träger blieben stehen. Alle waren gespannt und schauten, was Jesus tun würde.
Mit liebevoller und mächtiger Stimme sagte Jesus: „Junger Mann, ich sage dir, steh auf!“
Da geschah etwas Wunderbares: Der Junge setzte sich auf, lebendig und gesund! Er begann zu sprechen und schaute verwundert umher. Jesus nahm den Jungen und führte ihn seiner überglücklichen Mutter zu. Die Menschen waren erstaunt und voller Ehrfurcht. Sie lobten Gott und sagten: „Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und Gott hat Sein Volk besucht!“
Die Nachricht von diesem Wunder verbreitete sich schnell in ganz Judäa und in der ganzen Umgebung. Alle erfuhren, dass Jesus großes Mitgefühl hatte und die Macht, sogar die Toten lebendig zu machen!
Botschaft der Geschichte
Jesus sieht unseren Schmerz und kümmert sich um unsere Sorgen. Er hat die Macht, Trost zu schenken und das Unmögliche möglich zu machen.
Bibelstelle
Die Geschichte von Jesus und der Witwe von Nain findest du in Lukas 7, 11-17:
"Und es geschah am nächsten Tag, da ging er in eine Stadt mit Namen Nain; und viele seiner Jünger und eine große Volksmenge gingen mit ihm. Als er sich aber dem Stadttor näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und diese war eine Witwe; und viele Leute aus der Stadt gingen mit ihr. Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht! Und er trat hinzu und rührte die Bahre an; die Träger aber standen still. Und er sprach: Junger Mann, ich sage dir, steh auf! Und der Tote setzte sich auf und fing an zu reden; und er gab ihn seiner Mutter. Da ergriff alle Furcht, und sie priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns erstanden, und Gott hat sein Volk besucht! Und diese Rede über ihn verbreitete sich in ganz Judäa und in der ganzen Umgegend."