Jesus geht auf dem Wasser
Es war ein langer Tag gewesen. Jesus hatte viele Menschen geheilt und mit ihnen gesprochen. Am Abend sagte er zu seinen Jüngern: „Fahrt mit dem Boot auf die andere Seite vom See. Ich gehe noch alleine auf den Berg, um zu beten.“
Also stiegen die Jünger ins Boot und fuhren los. Der See war groß und tief, und die Nacht war dunkel wie Tinte. Der Wind blies stark, und die Wellen klatschten gegen das Boot. Die Jünger ruderten und ruderten, aber sie kamen nur langsam voran.
Mitten in der Nacht, als es noch ganz dunkel war, geschah etwas Unglaubliches. Die Jünger sahen etwas auf dem Wasser. Es bewegte sich. Es kam auf sie zu.
„Was ist das?!“ rief einer.
„Ein Gespenst!“ schrien sie alle. Ihre Herzen klopften wie Trommeln, und ihre Hände zitterten vor Angst.
Aber dann hörten sie eine bekannte Stimme. Es war Jesus! Er sagte ganz ruhig:
„Habt keine Angst. Ich bin es!“
Die Jünger staunten. Jesus lief wirklich auf dem Wasser, als wäre es fest wie ein Weg!
Petrus, einer der Jünger, rief: „Herr, wenn du es bist, dann sag, ich soll zu dir kommen!“
Jesus sagte: „Komm!“
Da stieg Petrus aus dem Boot. Er setzte einen Fuß aufs Wasser, dann den anderen – und er ging! Er ging wirklich auf dem Wasser, genau wie Jesus!
Doch dann schaute Petrus auf die wilden Wellen und den starken Wind. Plötzlich bekam er Angst. Und als die Angst kam, begann er zu sinken!
„Herr, hilf mir!“ rief Petrus ganz laut.
Sofort streckte Jesus seine Hand aus und zog ihn aus dem Wasser. Er sagte:
„Warum hast du gezweifelt, Petrus? Du musst mir ganz vertrauen.“
Dann stiegen sie zusammen ins Boot. Plötzlich wurde der Wind ganz still. Die Wellen beruhigten sich. Alles war ruhig wie ein sonniger Tag auf der Wiese.
Die Jünger staunten und sagten zueinander: „Du bist wirklich der Sohn Gottes!“
🌟 Was wir lernen können
Auch wenn das Leben manchmal stürmisch ist und wir Angst haben – Jesus ist da. Wenn wir anfangen unterzugehen, streckt er seine Hand aus und hilft uns. Wir dürfen ihm vertrauen, so wie Petrus es versucht hat.
❓Fragen zum Nachdenken
- Hattest du schon mal Angst, so wie die Jünger im Boot?
- Was kannst du tun, wenn du Angst hast?
- Glaubst du, dass Jesus dir dann helfen möchte?
Jesus ist größer als jeder Sturm. Und er hat dich ganz fest lieb. 💖
Bibelstelle
Die Begebenheit, wie Jesus auf dem Wasser geht, wird in mehreren Evangelien berichtet. Eine besonders ausführliche Darstellung findet sich in:
Matthäus 14, 22–33 (Schlachter 2000):
Matthäus 14, 22–33:
"Und sogleich nötigte Jesus seine Jünger, in das Schiff zu steigen und ihm ans jenseitige Ufer vorauszufahren, bis er das Volk entlassen hätte. 23 Und nachdem er das Volk entlassen hatte, stieg er für sich allein auf einen Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden war, war er dort allein. 24 Das Schiff aber war schon mitten auf dem See und litt Not von den Wellen; denn der Wind war ihnen entgegen. 25 Aber um die vierte Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See. 26 Und als ihn die Jünger auf dem See gehen sahen, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst! Und sie schrien vor Furcht. 27 Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht! 28 Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen! 29 Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen. 30 Als er aber den starken Wind sah, fürchtete er sich; und als er zu sinken begann, schrie er und sprach: Herr, rette mich! 31 Jesus aber streckte sogleich die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum zweifeltest du? 32 Und sie stiegen in das Schiff, und der Wind legte sich. 33 Da kamen die, welche im Schiff waren, und warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!"