Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße
Es war kurz vor dem Passahfest — das ist ein besonderes Fest, an dem die Menschen Gott danken.
Jesus saß mit seinen Jüngern an einem Tisch. Sie wollten zusammen essen. Es war das letzte Mal, dass Jesus mit ihnen essen würde, bevor er sterben musste.
Die Jünger dachten: „Jesus ist unser Lehrer. Er ist der Sohn Gottes! Er ist der Wichtigste!“
Aber dann geschah etwas, das sie nie erwartet hätten.
Jesus stand plötzlich auf.
Er zog sein Obergewand aus, nahm ein Tuch und band es sich um.
Dann holte er eine große Schüssel mit Wasser.
Er ging still zu seinen Jüngern – und beugte sich vor.
Er fing an, ihnen die Füße zu waschen.
Was? Der Sohn Gottes wäscht Füße?
Füße waren damals ganz schmutzig, denn die Leute gingen barfuß oder in Sandalen.
Die Straßen waren voller Staub und Matsch. Normalerweise wusch nur ein Diener die Füße!
Petrus, einer der Jünger, bekam große Augen.
„Herr, du willst mir die Füße waschen?“ rief er erschrocken.
Jesus nickte. „Du verstehst es jetzt noch nicht, aber später wirst du es verstehen.“
Doch Petrus schüttelte den Kopf. „Nein! Du sollst mir nicht die Füße waschen!“
Jesus sah ihn freundlich an und sagte: „Wenn ich dich nicht wasche, kannst du nicht wirklich zu mir gehören.“
Da rief Petrus: „Dann wasch nicht nur meine Füße, sondern auch meine Hände und meinen Kopf!“
Jesus lächelte leise. „Wer gebadet ist, muss nur noch die Füße waschen. Du bist schon rein, Petrus. Aber ich will dir etwas zeigen.“
Dann wusch Jesus jedem Jünger liebevoll die Füße. Einer nach dem anderen.
Das Wasser in der Schüssel wurde grau vom Staub, der von den Füßen gespült wurde.
Jesus trocknete ihre Füße mit dem Tuch, das er umgebunden hatte.
Als er fertig war, zog er sein Gewand wieder an und setzte sich.
Er sah die Jünger an und fragte:
„Versteht ihr, was ich gerade getan habe?
Ich bin euer Herr und Lehrer. Wenn ich euch die Füße wasche, dann sollt ihr auch einander die Füße waschen.“
Jesus meinte: „Wenn man jemand liebt, hilft man ihm. Auch wenn das bedeutet, etwas zu tun, das vielleicht unangenehm ist.“
Jesus hatte ihnen gezeigt, wie Liebe aussieht — Liebe tut leise Gutes. Liebe hilft.
❤️ Was wir aus der Geschichte lernen können:
Jesus war stark und wichtig, aber er war auch ganz demütig.
Er hat gezeigt: Der Größte ist der, der anderen dient.
Wenn du jemanden lieb hast, dann hilf ihm! Auch bei kleinen und einfachen Dingen.
🙋♀️ Fragen zum Nachdenken:
- Was hättest du gedacht, wenn Jesus dir die Füße gewaschen hätte?
- Wem könntest du heute helfen, so wie Jesus geholfen hat?
- Warum ist es wichtig, anderen zu dienen – auch wenn es schwer oder unangenehm ist?
Jesus zeigt uns: Wahre Liebe macht sich klein, um anderen groß zu helfen. 💧🦶💕
Bibelstelle
Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße in Johannes 13,1–17.
*„Vor dem Passafest aber, da Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, aus dieser Welt zum Vater zu gehen, bewies er den Seinen, die in der Welt waren, die er liebte, seine Liebe bis ans Ende. Und beim Abendessen — als der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Ischariot, schon ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten —, da Jesus wusste, dass ihm der Vater alles in die Hände gegeben hatte und dass er von Gott ausgegangen war und zu Gott hingehe, stand er vom Mahl auf, legte seine Kleider ab und nahm ein leinenes Tuch und umgürtete sich. Danach goss er Wasser in das Becken und fing an, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem leinenen Tuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.
Da kommt er zu Simon Petrus; der spricht zu ihm: Herr, du wäschst mir die Füße? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber danach erkennen! Petrus spricht zu ihm: Du sollst mir niemals die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du keinen Teil mit mir. Simon Petrus spricht zu ihm: Herr, nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt! Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat es nicht nötig, gewaschen zu werden, ausgenommen die Füße, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle! Denn er kannte den, der ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
Nachdem er nun ihre Füße gewaschen und seine Kleider genommen hatte, setzte er sich wieder zu Tisch und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin es auch. Wenn nun ich, der Herr und der Meister, euch die Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. Denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr, noch der Gesandte größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!“*
– Johannes 13,1–17 (Schlachter 2000)