Es war einmal ein Mann namens Jona. Jona liebte Gott und hörte oft auf das, was Gott ihm sagte. Doch eines Tages gab Gott Jona eine schwierige Aufgabe. Gott sagte: „Geh in die große Stadt Ninive und sag den Menschen, sie sollen mit dem Bösen aufhören!“ Aber Jona hatte Angst. Er wollte nicht dorthin gehen, denn er wusste, dass die Menschen in Ninive nicht nett waren.
Also entschied sich Jona, wegzulaufen. Er stieg auf ein großes Schiff, das in eine ganz andere Richtung fuhr. Jona dachte, er könnte sich vor Gott verstecken! Doch das war nicht so. Gott schickte einen großen Sturm auf das Meer. Die Wellen waren wild, und das Schiff wackelte hin und her. Die Matrosen hatten große Angst und riefen laut zu ihren Göttern um Hilfe. Aber das half nicht.
Schließlich fanden sie Jona, der unter Deck schlief, und sie fragten ihn: „Warum schläfst du? Bete zu deinem Gott, damit er uns hilft!“ Jona wusste, der Sturm kam, weil er weggelaufen war. Also sagte er ihnen: „Werft mich ins Meer, dann wird der Sturm aufhören.“ Die Matrosen wollten das nicht tun, aber der Sturm wurde stärker. Schließlich warfen sie Jona ins Meer.
Plötzlich hörte der Sturm auf, und das Meer wurde still. Jona sank tiefer und tiefer ins Wasser. Da schickte Gott einen großen Fisch, der Jona verschluckte. Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches. Dort betete er zu Gott und sagte: „Danke, dass du mich gerettet hast! Ich verspreche dir, deinen Auftrag zu erfüllen.“
Da befahl Gott dem Fisch, Jona ans Land zu bringen, und der Fisch spuckte Jona aus. Jona war jetzt bereit zu gehorchen. Er ging nach Ninive und sagte den Menschen dort: „Hört auf, Böses zu tun! Sonst wird eure Stadt zerstört!“
Die Menschen in Ninive hörten auf Jona. Sie wollten sich ändern und Dinge besser machen. Gott sah das und hatte Mitleid mit ihnen. Er zerstörte die Stadt nicht.
Aber Jona war darüber traurig und ärgerlich. Er wollte nicht, dass Gott den Menschen vergibt. Da erklärte Gott Jona: „Ich habe die Menschen und die Tiere in Ninive lieb. Ich freue mich, dass sie sich geändert haben.“
Botschaft der Geschichte
Gott vergibt uns gerne, wenn wir es ernst meinen und uns ändern wollen. Gott liebt uns alle sehr und ist immer bereit, uns zu helfen.
Bibelstelle
Die Geschichte von Jona und dem großen Fisch erstreckt sich über das gesamte Buch Jona, Kapitel 1 bis 4. Hier sind die relevanten Verse in der Schlachter 2000 Übersetzung:
Jona 1, 1-17:
"Und das Wort des HERRN erging an Jona, den Sohn des Amittai, folgendermaßen: Mache dich auf und geh nach Ninive, der großen Stadt, und verkündige ihr, dass ihre Bosheit vor mein Angesicht heraufgekommen ist! Aber Jona machte sich auf, um nach Tarsis zu fliehen, weg vom Angesicht des HERRN. Und er ging nach Jafo hinab, fand ein Schiff, das nach Tarsis fuhr, bezahlte das Fahrgeld und trat ein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren, weg vom Angesicht des HERRN. Da ließ der HERR einen großen Wind aufs Meer los, und es entstand ein großes Unwetter auf dem Meer, sodass man meinte, das Schiff würde zerbrechen. Und die Schiffsleute fürchteten sich, und sie schrien, jeder zu seinem Gott, und warfen die Geräte, die im Schiff waren, ins Meer, um es dadurch zu erleichtern. Jona aber war in den untersten Schiffsraum hinabgestiegen, hatte sich hingelegt und schlief. Da trat der Schiffshauptmann zu ihm und sprach: Was ist mit dir, dass du schläfst? Steh auf, rufe deinen Gott an! Vielleicht gedenkt dieser Gott an uns, dass wir nicht umkommen! Und sie sprachen einer zum anderen: Kommt, lasst uns Lose werfen, damit wir erfahren, um dessentwillen dieses Unglück uns trifft! Und als sie die Lose warfen, da fiel das Los auf Jona. Da sprachen sie zu ihm: Teile uns mit, um wessen willen uns dieses Unglück trifft! Was ist dein Gewerbe, und woher kommst du? Was ist dein Land, und aus welchem Volk bist du? Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer und fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das trockene Land gemacht hat. Da gerieten die Männer in große Furcht und sprachen zu ihm: Was hast du da getan? Denn die Männer erfuhren, dass er vor dem Angesicht des HERRN floh; denn er hatte es ihnen mitgeteilt. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir mit dir tun, damit das Meer ruhig wird und von uns ablässt? Denn das Meer ging immer ungestümer. Und er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer ruhig werden und von euch ablassen; denn ich weiß, dass um meinetwillen dieses große Unwetter über euch gekommen ist. Doch die Leute ruderten, um das Ufer wieder zu erreichen; aber sie konnten nicht, weil das Meer immer ungestümer gegen sie anbrandete. Da riefen sie zum HERRN und sprachen: Ach, HERR, lass uns doch nicht umkommen um des Lebens dieses Mannes willen, und lege nicht unschuldiges Blut auf uns! Denn du, HERR, hast getan, was dir wohlgefiel! Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer; da ließ das Meer ab von seinem Wüten. Und die Männer fürchteten den HERRN sehr, und sie brachten dem HERRN ein Schlachtopfer dar und legten Gelübde ab. Und der HERR bestellte einen großen Fisch, Jona zu verschlingen; und Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches."
Jona 2, 1-11:
"Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott, im Bauch des Fisches, und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner Not, und er erhörte mich. Aus dem Schoß des Totenreiches schrie ich, und du hörtest meine Stimme. Du hattest mich in die Tiefe, mitten ins Meer geworfen, dass mich die Strömung umspülte; alle deine Wogen und Wellen gingen über mich. Und ich sprach: Ich bin vertrieben von deinen Augen; dennoch will ich fortfahren, nach deinem heiligen Tempel zu schauen! Die Wasser umgaben mich und drohten mir das Leben zu nehmen, die Tiefe umringte mich; Schilfrohr umschlang mein Haupt. Zu den Gründen der Berge sank ich hinab, die Erde mit ihren Riegeln schloss sich hinter mir auf ewig; aber du hast mein Leben aus der Grube geführt, HERR, mein Gott! Als meine Seele in mir verschmachtete, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. Die Verehrer nichtiger Götzen verlassen ihre Gnade; ich aber will dir mit lauter Stimme Dank opfern; was ich gelobt habe, das will ich bezahlen: Bei dem HERRN ist das Heil! Und der HERR sprach zu dem Fisch, und er spie Jona ans Land."
Jona 3, 1-10:
"Und das Wort des HERRN erging zum zweiten Mal an Jona folgendermaßen: Mache dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und verkündige ihr die Botschaft, die ich dir sagen werde! Da machte sich Jona auf und ging nach Ninive, gemäß dem Wort des HERRN. Ninive aber war eine sehr große Stadt vor Gott, drei Tagereisen groß. Und Jona begann, eine Tagereise weit in die Stadt hineinzugehen; und er predigte und sprach: Noch 40 Tage, und Ninive wird zerstört! Da glaubten die Leute von Ninive an Gott und riefen ein Fasten aus und zogen alle, vom Größten bis zum Kleinsten, Sacktuch an. Und als das Wort den König von Ninive erreichte, da stand er von seinem Thron auf, legte seinen Mantel ab, hüllte sich in Sacktuch und setzte sich in die Asche. Und er ließ ausrufen und sagen in Ninive auf Befehl des Königs und seiner Großen: Es sollen weder Menschen noch Vieh, weder Rinder noch Schafe irgendetwas zu sich nehmen, man soll sie nicht weiden, und sie sollen kein Wasser trinken; sondern Menschen und Vieh sollen sich in Sacktuch hüllen und mit aller Kraft zu Gott rufen, damit jeder umkehre von seinem bösen Weg und von dem Unrecht, das an seinen Händen klebt! Wer weiß, Gott könnte umkehren und es sich gereuen lassen, und er könnte ablassen von seinem grimmigen Zorn, sodass wir nicht untergehen! Als aber Gott ihre Taten sah, dass sie umkehrten von ihrem bösen Weg, da reute ihn das Übel, das er ihnen angedroht hatte, und er tat es nicht."
Jona 4, 1-11:
"Das aber missfiel Jona ganz und gar, und er entbrannte in Zorn. Und er betete zum HERRN und sprach: Ach, HERR, war das nicht meine Rede, als ich noch in meinem Land war? Darum wollte ich auch zuerst nach Tarsis fliehen; denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langsam zum Zorn, von großer Gnade und einer, der sich das Unheil gereuen lässt. Und nun, HERR, nimm doch meine Seele von mir; denn es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe! Da sprach der HERR: Ist es recht, dass du zornig bist? Jona aber war zur Stadt hinausgegangen und hatte sich östlich von der Stadt niedergesetzt. Dort machte er sich eine Hütte und setzte sich darunter, bis er sähe, was mit der Stadt geschehen würde. Da bestellte Gott der HERR eine Rizinusstaude, die wuchs über Jona empor, damit sie Schatten über seinem Haupt gewähre und ihn von seiner üblen Laune befreie. Und Jona freute sich sehr über den Rizinus. Aber am folgenden Tag, als die Morgenröte aufstieg, da bestellte Gott einen Wurm, der stach den Rizinus, dass er verdorrte. Und es geschah, als die Sonne aufging, da bestellte Gott einen sengenden Ostwind, und die Sonne stach Jona aufs Haupt, sodass er ganz matt wurde; und er wünschte sich den Tod und sprach: Es ist besser, dass ich sterbe, als dass ich lebe! Da sprach Gott zu Jona: Ist es recht, dass du zornig bist wegen des Rizinus? Und er antwortete: Mit Recht bin ich zornig bis zum Tod! Da sprach der HERR: Du hast Mitleid mit dem Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast und den du nicht großgezogen hast, der in einer Nacht entstanden und in einer Nacht zugrunde gegangen ist, und ich sollte kein Mitleid haben mit der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120 000 Menschen sind, die ihre rechte Hand nicht von ihrer linken unterscheiden können, dazu viele Tiere?"