Es war einmal eine Familie, die lange, lange vor unserer Zeit lebte. Es gab einen Mann und eine Frau, die hießen Adam und Eva. Sie hatten zwei Söhne. Die beiden Brüder hießen Kain und Abel. Kain war der ältere Bruder und Abel der jüngere.
Kain wurde Bauer und pflanzte Getreide und Gemüse. Abel wurde ein Hirt und kümmerte sich um die Schafe. Eines Tages wollten beide Gott etwas schenken, um ihm zu zeigen, dass sie ihn lieben.
Kain brachte ein Geschenk aus den Früchten, die er von seinem Feld geerntet hatte. Abel brachte das beste, flauschigste Lamm aus seiner Herde. Gott schaute auf die Geschenke. Er freute sich über Abels Geschenk, weil Abel von Herzen dankbar war. Aber Kain war mit seinem Geschenk nicht so ehrlich. Das gefiel Gott nicht.
Kain fühlte sich klein, so wie wenn man sehr traurig ist, und er wurde sehr wütend auf seinen Bruder. Gott sah das und sprach zu Kain: „Warum bist du so wütend? Wenn du Gutes tust, wird alles gut sein. Aber wenn du Böses planst, dann sei vorsichtig.“
Kain hörte nicht auf Gott. Eines Tages, als sie auf dem Feld waren, wurde Kain so wütend, dass er Abel weh tat. Abel fiel hin und starb. Kain war nun ganz allein.
Da fragte Gott Kain: „Wo ist dein Bruder Abel?“
Kain antwortete: „Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?“
Gott sah, dass Kain nicht die Wahrheit sagte. Er wusste genau, dass Kain seinem Bruder wehgetan hatte. Gott war traurig über Kains Tat und sagte, dass Kain nun fortziehen muss und viel im Land umherziehen wird. Aber auch wenn Kain Fehler gemacht hatte, ließ Gott ihn nicht ganz allein. Niemand durfte Kain etwas antun, denn Gott passte weiterhin auf ihn auf.
Kain fühlte sich nun sehr traurig und einsam. Die Erde, die er geliebt hatte, war nun nicht mehr freundlich zu ihm. Er wusste, dass er einen großen Fehler gemacht hatte.
Was wir lernen können:
Gott möchte, dass wir unsere Geschwister und Freunde liebhaben und gut zu ihnen sind. Wenn wir einen Fehler machen, ist es wichtig, ehrlich zu sein und daraus zu lernen. Gott ist immer da, um uns zu helfen und auf uns aufzupassen.
Bibelstelle
Die Geschichte von Kain und Abel findet sich in 1. Mose 4, 1-16:
1. Mose 4, 1-16 (Schlachter 2000):
"Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie wurde schwanger und gebar den Kain. Da sprach sie: Ich habe einen Mann erworben mit Hilfe des HERRN! 2 Und sie gebar weiter seinen Bruder Abel. Und Abel wurde ein Schafhirte; Kain aber wurde ein Ackersmann. 3 Und es geschah nach einiger Zeit, dass Kain dem HERRN ein Opfer darbrachte von den Früchten des Erdbodens; 4 und auch Abel brachte ein Opfer dar von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR blickte auf Abel und sein Opfer; 5 aber auf Kain und auf sein Opfer blickte er nicht. Da entbrannte Kain sehr, und sein Angesicht senkte sich. 6 Und der HERR sprach zu Kain: Warum bist du so entbrannt, und warum hat sich dein Angesicht gesenkt? 7 Ist es nicht so?: Wenn du Gutes tust, so darfst du frei aufblicken; wenn du aber nicht gut tust, so lauert die Sünde vor der Tür, und ihr Verlangen ist auf dich gerichtet; du aber sollst über sie herrschen! 8 Da redete Kain mit seinem Bruder Abel; und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und schlug ihn tot. 9 Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er antwortete: Ich weiß es nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein? 10 Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden! 11 Und nun, verflucht seist du auf der Erde, die ihr ihren Mund aufgetan hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! 12 Wenn du den Erdboden bebaust, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht mehr geben! Unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde! 13 Da sprach Kain zum HERRN: Meine Strafe ist zu groß, als dass ich sie tragen könnte! 14 Siehe, du vertreibst mich heute vom Erdboden, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und unstet und flüchtig sein auf der Erde. Und es wird so geschehen, dass mich totschlägt, wer mich findet! 15 Da sprach der HERR zu ihm: Darum soll jeder, der Kain totschlägt, siebenfältig gerächt werden! Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, damit ihn niemand erschlüge, der ihn fände. 16 Und Kain ging hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Land Nod, östlich von Eden."
