Vor langer, langer Zeit lebte ein Mann namens Naaman. Naaman war ein sehr wichtiger Soldat. Er kommandierte ein großes Heer in einem fremden Land. Viele Leute hatten Respekt vor ihm, denn er war ein tapferer Krieger. Aber Naaman hatte ein großes Problem: seine Haut war sehr krank. Die Krankheit nannte man Aussatz, und dafür gab es keine Medizin.
Eines Tages sagte ein kleines Mädchen, das in Naamans Haus arbeitete: „Wenn nur mein Herr zu dem Propheten in Israel gehen würde! Er kann ihn gesund machen.“
Naaman wollte unbedingt gesund werden, also hörte er auf das Mädchen. Er machte sich auf den Weg nach Israel. Dort angekommen, kam er zu dem Haus des Propheten Elisa. Aber Elisa kam nicht einmal heraus! Stattdessen schickte er einen Boten mit einer Botschaft: „Bade dich siebenmal im Jordanfluss, dann wirst du gesund.“
Naaman war überrascht und auch ein bisschen wütend. „Ich habe gedacht, der Prophet würde etwas Besonderes tun, um mich gesund zu machen! Warum sollte ich in diesem Fluss baden? Unser Fluss Zuhause ist doch viel besser!”, sagte er.
Doch seine Diener sagten zu ihm: „Bitte, Herr, tu einfach, was der Prophet gesagt hat. Es ist doch nichts Schweres. Probier es einfach!“
Naaman dachte nach. Dann ging er doch zum Jordanfluss, auch wenn er skeptisch war. Er tauchte einmal unter, dann noch einmal und noch einmal, bis er siebenmal im Wasser war.
Als er zum letzten Mal auftauchte, geschah das Erstaunliche: Die Krankheit war verschwunden! Seine Haut war wieder gesund und glatt wie die eines Kindes.
Naaman war überglücklich. Er kehrte zurück zu Elisa und sagte: „Jetzt weiß ich, dass es keinen Gott gibt, außer dem Gott in Israel!“ Naaman erkannte, dass Gott mächtig ist und er alle Menschen heilen kann.
Was wir lernen können:
Gott kann uns helfen, auch wenn wir es nicht erwarten. Wir müssen ihm nur vertrauen, egal wie seltsam es erscheint.
Bibelstelle
Die Geschichte von Naaman und dem heilenden Bad findet sich in 2. Könige 5,1-14:
"Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein hoch angesehener Mann vor seinem Herrn und sehr angesehen; denn durch ihn hatte der HERR den Aramäern Sieg gegeben. Aber dieser Mann, ein tapferer Krieger, war aussätzig. 2 Einst hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen aus dem Land Israel gefangen weggeführt; das war in den Dienst der Frau Naamans gekommen. 3 Und sie sprach zu ihrer Herrin: Ach, dass mein Herr bei dem Propheten wäre, der in Samaria wohnt! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien. 4 Da ging Naaman hinein und meldete es seinem Herrn und sprach: So und so hat das Mädchen aus dem Land Israel geredet. 5 Da sprach der König von Aram: Wohl, ziehe hin; und ich will ein Schreiben an den König von Israel senden! Da ging er hin und nahm zehn Talente Silber, 6 000 Schekel Gold und zehn Wechselkleider mit sich 6 und brachte dem König von Israel das Schreiben, in dem stand: Und nun, sobald dieses Schreiben zu dir kommt, siehe, so habe ich dir meinen Knecht Naaman gesandt, dass du ihn von seinem Aussatz befreist! 7 Als der König von Israel das Schreiben gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen kann, dass dieser zu mir sendet, damit ich einen Mann von seinem Aussatz befreie? Denn seht doch, und erkennt, wie er einen Anlass gegen mich sucht! 8 Als Elisa, der Mann Gottes, hörte, dass der König von Israel seine Kleider zerrissen hatte, sandte er zu dem König und ließ ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Lass ihn zu mir kommen, damit er erfährt, dass ein Prophet in Israel ist! 9 So kam Naaman mit seinen Pferden und mit seinem Wagen und hielt vor der Tür am Haus Elisas. 10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und bade dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wiederhergestellt, und du wirst rein sein! 11 Aber Naaman wurde zornig und ging weg und sprach: Siehe, ich dachte, er würde sicherlich zu mir herauskommen und hintreten, den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und mit seiner Hand über die Stelle fahren und so den Aussätzigen befreien! 12 Sind nicht die Flüsse Abana und Parpar in Damaskus besser als alle Wasser in Israel? Könnte ich mich nicht darin baden und rein werden? So wandte er sich und zog zornig davon. 13 Da traten seine Knechte herzu, redeten mit ihm und sprachen: Mein Vater, wenn der Prophet eine große Sache von dir verlangt hätte, hättest du es nicht getan? Wie viel mehr jetzt, da er zu dir gesagt hat: Bade dich, so wirst du rein sein! 14 Da stieg er hinab und tauchte siebenmal im Jordan unter nach dem Wort des Mannes Gottes; und sein Fleisch wurde wiederhergestellt wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein."