Nachdem Jesus getauft worden war, führte Gott ihn in die Wüste. Dort wollte Jesus ganz allein mit Gott sein. Er betete viel und sprach mit seinem Vater im Himmel. Vierzig Tage lang aß er nichts.
Tagsüber brannte die Sonne heiß, nachts war es kalt. Der Wind fegte über den Sand und ließ ihn in kleinen Wirbeln tanzen. Jesus hatte großen Hunger, aber er blieb in der Wüste, weil Gott es so wollte.
Da kam plötzlich der Teufel zu ihm. Er wollte Jesus austricksen. Er wusste, dass Jesus hungrig war, und sagte: „Wenn du wirklich der Sohn Gottes bist, dann verwandle diese Steine in Brot.“
Jesus schaute auf die Steine. Sie sahen fast aus wie kleine Brote. Sein Magen knurrte. Aber er wusste: Man hört nicht nur auf seinen Bauch, sondern vor allem auf Gottes Wort. Also sagte er fest: „Nicht nur Brot macht uns lebendig, sondern auch alles, was Gott sagt.“
Doch der Teufel gab nicht auf. Er nahm Jesus mit auf die höchste Stelle des Tempels in Jerusalem. Von dort konnte man weit hinuntersehen. Der Wind blies durch die Stadt, und unten liefen viele Menschen umher.
Der Teufel sagte: „Spring doch hinunter! Die Engel werden dich bestimmt auffangen. In der Bibel steht doch, dass Gott dich beschützen wird.“
Aber Jesus schüttelte den Kopf. Er wusste, dass man Gott nicht testen darf. Also sagte er: „Ich werde Gott nicht herausfordern. Ich vertraue ihm.“
Doch der Teufel wollte nicht aufgeben. Er führte Jesus auf einen hohen Berg. Von dort konnte man alle Länder und Städte sehen. Er zeigte Jesus die großen Paläste, die fruchtbaren Felder und die glänzenden Schätze.
Dann sagte der Teufel: „Sieh dich um! Ich gebe dir all das. Du kannst der mächtigste Herrscher der Welt sein! Du musst mich nur anbeten.“
Jesus wurde ernst. Er schaute den Teufel direkt an und sagte laut und deutlich: „Geh weg, Satan! Nur Gott allein beten wir an. Nur ihm dienen wir!“
Da wusste der Teufel, dass er keine Chance hatte. Er verschwand.
In diesem Moment kamen Engel zu Jesus. Sie brachten ihm zu essen und kümmerten sich um ihn.
Jesus hatte dem Teufel widerstanden. Er hatte gezeigt, dass Gottes Wort wichtiger ist als alles andere. Er vertraute ganz auf seinen Vater im Himmel – und Gott hatte ihn gestärkt und beschützt.
Was wir lernen können:
- Gott gibt uns Kraft, um das Richtige zu tun.
- Der Teufel versucht uns in Versuchung zu führen, aber wir können ihm mit Gottes Wort widerstehen.
- Wir brauchen nicht nur Essen – wir brauchen vor allem Gottes Wort in unserem Leben.
Fragen zum Nachdenken:
- Wann hast du schon einmal etwas getan, weil du wusstest, dass es richtig war?
- Wie kannst du Gott mehr vertrauen, wenn du eine schwierige Entscheidung treffen musst?
- Warum ist es wichtig, Gottes Wort zu kennen?
Bibelstelle
Die Geschichte der Versuchung Jesu in der Wüste findest du im Matthäus-Evangelium, Kapitel 4, Verse 1-11:
„Darauf wurde Jesus von dem Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. Und als er 40 Tage und 40 Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. Und der Versucher trat zu ihm hin und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese Steine Brot werden! Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht.« Da nimmt ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellt ihn auf die Zinne des Tempels und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben: »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!« Wiederum nimmt ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest! Da sprach Jesus zu ihm: Weiche, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.« Da verließ ihn der Teufel; und siehe, Engel traten zu ihm und dienten ihm.“