Das Gleichnis vom guten Samariter – Nächstenliebe verstehen

Das Gleichnis vom guten Samariter einfach erklärt: Eine herzliche Geschichte über Nächstenliebe für Kinder mit anschaulichen Ausmalbildern.

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Es war einmal ein Mann, der von Jerusalem nach Jericho reisen wollte. Er packte sein Bündel, schlang es über die Schulter und machte sich auf den Weg. Die Sonne lachte vom Himmel, und der Wind spielte mit den Blättern der Bäume. Doch der Weg war nicht sicher.

Plötzlich sprangen Räuber aus den Büschen – schnell wie Katzen auf der Jagd! Sie rissen dem Mann sein Bündel aus den Händen, stießen ihn zu Boden und schlugen ihn. Dann rannten sie davon und ließen ihn verletzt im Staub liegen. Sein Kopf pochte, seine Beine zitterten. Er fühlte sich allein und hatte große Angst.

„Hilft mir denn niemand?“, flüsterte er leise, während er hoffnungsvoll auf die Straße blickte.

Nach einer Weile kam ein Priester den Weg entlang. Er trug feine Kleider und wusste viel über Gott. Er sah den verletzten Mann am Boden liegen und blieb kurz stehen.

„Was ist hier passiert? Soll ich stehen bleiben?“, dachte er. Doch er hatte es eilig, vielleicht warteten wichtige Leute auf ihn. Also ging er auf der anderen Seite der Straße weiter, als wäre nichts geschehen.

Der verletzte Mann sah ihn davongehen und fühlte sich noch trauriger.

Dann kam ein Levit, ein Mann, der oft im Tempel half und Gottes Gebote gut kannte. Er schaute den Verletzten an, zögerte und dachte sich:

„Ist er gefährlich? Was, wenn die Räuber noch in der Nähe sind?“

Er bekam Angst, zog seinen Mantel enger um sich und lief schnell vorbei. Der Mann am Boden wurde ganz still.

„Warum hilft mir keiner?“, dachte er verzweifelt.

Da kam ein Samariter den Weg entlang. Viele Leute mochten die Samariter nicht, aber dieser Mann war anders. Er sah den Verletzten und blieb sofort stehen. Sein Herz wurde schwer wie ein Stein, denn er hatte Mitleid.

„Wer hat dir das angetan?“, fragte er leise.

Ohne zu zögern, kniete er sich hin und begann, sich um den Mann zu kümmern. Er wusch seine Wunden mit Öl und Wein – das kitzelte wie kühles Wasser auf der Haut. Dann wickelte er Tücher um die Verletzungen, so sanft wie eine Umarmung.

Der Samariter hob den Mann vorsichtig hoch und setzte ihn auf seinen Esel.

„Halt dich fest“, sagte er freundlich.

Langsam trottete der Esel zur nächsten Herberge – einem kleinen Haus, in dem Reisende schlafen konnten. Der verletzte Mann fühlte sich erleichtert, als hätte jemand eine warme Decke um ihn gelegt.

Als sie die Herberge erreichten, sprach der Samariter mit dem Wirt:

„Kümmere dich um ihn, ja? Hier sind zwei Silberstücke. Wenn es mehr kostet, zahle ich es später.“

Der Wirt nickte, und der Samariter lächelte. Der verletzte Mann fühlte sich endlich sicher.

„Warum hilfst du mir?“, fragte er verwundert.

Der Samariter schaute ihn freundlich an und sagte:

„Na, weil du Hilfe gebraucht hast und man hilft sich doch!“


Fragen zum Nachdenken

  • Warum hat der Samariter dem Mann geholfen, obwohl andere vorbeigegangen sind?
  • Ist dir schon einmal jemand begegnet, der Hilfe brauchte? Was hast du gemacht?
  • Was würdest du tun, wenn dein Freund traurig ist und niemand ihm hilft?

Die Botschaft der Geschichte

Jesus erzählte diese Geschichte, um uns zu zeigen, dass wir anderen helfen sollen, egal wer sie sind. Liebe ist stärker als Angst oder Streit. Wenn jemand Hilfe braucht, sollen wir da sein – so wie Gott immer für uns da ist! 💛


Bibelstelle

Die Geschichte vom guten Samariter findet sich in Lukas 10, 25-37:

*„Und siehe, da stand ein Gesetzesgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du? Er antwortete und sprach: ‘Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand, und deinen Nächsten wie dich selbst!’ Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue dies, so wirst du leben!

Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Da antwortete Jesus und sprach: Ein Mensch ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen. Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er an der gegenüberliegenden Seite vorüber. Gleicherweise kam auch ein Levit zu der Stelle und sah ihn und ging an der gegenüberliegenden Seite vorüber. Ein Samariter aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen; und er ging zu ihm hin, verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; dann setzte er ihn auf sein eigenes Tier, brachte ihn in ein Wirtshaus und pflegte ihn. Und am folgenden Tag, als er fortreiste, zog er zwei Denare heraus, gab sie dem Wirt und sprach zu ihm: Pflege ihn! Und was du mehr aufwendest, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Wer von diesen dreien meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der, welcher Barmherzigkeit an ihm übte. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und handle du ebenso!“*

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