Es war Nacht. Alles war dunkel und still. In einem tiefen Gefängnis saß Petrus. Seine Hände waren mit schweren Ketten gefesselt. Zwei Wächter saßen neben ihm. Vor der Tür standen Soldaten. Niemand konnte entkommen!
Petrus war müde. Er schloss die Augen und schlief. Doch plötzlich – ein helles Licht leuchtete in der Zelle! Ein Engel Gottes stand vor ihm. Der Engel stupste Petrus sanft an und sagte: „Steh schnell auf!“
Klimper, klimper – die Ketten fielen von Petrus’ Händen auf den Boden! Der Engel sagte: „Zieh deine Schuhe an und folge mir!“ Petrus rieb sich die Augen. War das ein Traum? Still und leise ging er hinter dem Engel her.
Sie kamen zu einer großen eisernen Tür. Doch – was war das? Die Tür ging ganz von allein auf! Sie liefen weiter bis zur Stadt. Dann verschwand der Engel. Jetzt wusste Petrus: Das ist kein Traum! Gott hat mich gerettet!
Petrus lief schnell zum Haus seiner Freunde. Er klopfte an die Tür. Drinnen beteten die Menschen für ihn. Ein Mädchen, namens Rhode, kam zur Tür. „Wer ist da?“ fragte sie. Als sie Petrus' Stimme hörte, lief sie vor Freude ins Haus – vergaß aber, die Tür zu öffnen!
Drinnen rief sie: „Petrus steht vor der Tür!“ Aber die anderen sagten: „Das kann nicht sein!“ Doch dann sahen sie ihn mit eigenen Augen! Sie lachten und freuten sich. Gott hatte ihre Gebete erhört!
Botschaft der Geschichte
Gott hört unsere Gebete. Er kann uns helfen, selbst wenn alles ganz schwer aussieht!
Bibelstelle
Die Geschichte von der Befreiung des Apostels Petrus aus dem Gefängnis findet sich in Apostelgeschichte 12,6-19:
"In jener Nacht aber, als Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gebunden, und die Wachen vor der Tür bewachten das Gefängnis. Und siehe, ein Engel des Herrn trat [zu ihm], und ein Licht leuchtete in dem Raum; und er stieß Petrus an und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von den Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und binde deine Sandalen um! Und er tat es. Und er spricht zu ihm: Wirf dein Oberkleid um und folge mir! Und er ging hinaus und folgte ihm; und er wusste nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah, sondern er meinte, eine Erscheinung zu sehen. Sie gingen aber durch die erste und zweite Wache und kamen an das eiserne Tor, das zur Stadt führt; das öffnete sich ihnen von selbst. Und sie traten hinaus und gingen eine Straße entlang; und plötzlich wich der Engel von ihm.
Und als Petrus zu sich gekommen war, sprach er: Nun weiß ich in Wahrheit, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes errettet hat und von allem, was das jüdische Volk erwartet hat! Und als er sich besonnen hatte, ging er zum Haus der Maria, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo viele versammelt waren und beteten. Als Petrus aber an die Tür des Tores klopfte, kam eine Magd namens Rhode herbei, um zu horchen. Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, tat sie vor Freude das Tor nicht auf, sondern lief hinein und verkündigte, Petrus stehe vor dem Tor. Sie aber sprachen zu ihr: Du bist nicht bei Sinnen! Doch sie beteuerte, dass es so sei. Da sprachen sie: Es ist sein Engel! Petrus aber fuhr fort zu klopfen; und als sie [die Tür] geöffnet hatten, sahen sie ihn und erstaunten. Er aber winkte ihnen mit der Hand, dass sie schweigen sollten, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis geführt hatte. Und er sprach: Berichtet dies dem Jakobus und den Brüdern! Und er ging hinaus und zog an einen anderen Ort.
Als es aber Tag geworden war, entstand eine nicht geringe Bestürzung unter den Soldaten, was wohl mit Petrus geschehen sei. Herodes aber ließ ihn suchen, und als er ihn nicht fand, verhörte er die Wächter und befahl, sie abzuführen. Und er zog von Judäa weg nach Cäsarea hinab und hielt sich dort auf."