Es gab einmal einen Mann namens Jakob. Jakob hatte eine große Familie, viele Tiere und viele Knechte. Er lebte mit seiner Familie und sie waren oft unterwegs, denn sie zogen mit ihren Herden von einem Ort zum anderen. Eines Nachts passierte etwas ganz Besonderes.
Jakob war allein an einem Ort, weil er seine Familie und alles, was er hatte, über einen Fluss geschickt hatte, um sicher zu sein. Jakob blieb allein zurück. Plötzlich erschien ein Mann aus dem Nichts. Dieser Mann begann mit Jakob zu ringen, und sie kämpften die ganze Nacht lang! Es war ein sehr ernster Kampf, und Jakob wollte nicht aufgeben.
Als der Morgen kam, merkte der Mann, dass Jakob sehr stark war und nicht loslassen wollte. Da berührte der Mann Jakobs Hüfte, und sofort tat sie weh. Jakob hinkte nun, aber er hielt immer noch an dem Mann fest. Der Mann sagte: „Lass mich los, denn der Morgen ist angebrochen!“
Aber Jakob wollte ihn nicht loslassen. Er sagte mutig: „Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich!“ Da fragte der Mann Jakob: „Wie heißt du?“ Jakob antwortete: „Ich heiße Jakob.“
Der Mann sagte: „Von nun an sollst du nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel. Denn du hast mit Gott und Menschen gekämpft und hast gesiegt.“ Jakob wusste, dass dieser Mann sehr besonders war, dass er gesandt war von Gott, vielleicht sogar ein Engel.
Dann segnete der Mann Jakob, und Jakob ließ ihn los. Jakob nannte den Ort „Pnuël“ und sagte: „Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben bewahrt.“
Als die Sonne aufging, hinkte Jakob wegen seiner Hüfte, aber er war glücklich und wusste, dass Gott ihn gesegnet hatte und dass etwas Neues in seinem Leben begonnen hatte. Gott hatte ihm einen neuen Namen und eine besondere Aufgabe gegeben.
Botschaft der Geschichte
Manchmal kämpfen wir mit schweren Dingen im Leben. Aber Gott ist immer bei uns und möchte uns segnen und stärken, damit wir neue Wege gehen können.
Bibelstelle
Die Geschichte von Jakob, der mit dem Engel ringt, befindet sich in 1. Mose 32, 22-32:
"Und er stand in derselben Nacht auf und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt des Jabbok; und er nahm sie und führte sie über das Tal, samt allem, was er hatte. Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte, da rührte er das Gelenk seiner Hüfte an, und das Gelenk von Jakobs Hüfte wurde verrenkt, während er mit ihm rang. Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an! Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich! Da sprach er zu ihm: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob! Da sprach er: Dein Name soll nicht mehr Jakob sein, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen! Und Jakob fragte und sprach: Bitte nenne mir deinen Namen! Er aber sprach: Warum fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort. Und Jakob nannte die Stätte Pniel; denn er sprach: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden! Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pniel vorüberzog; und er hinkte an seiner Hüfte. Darum essen die Kinder Israels bis zum heutigen Tag nicht den Muskel, der auf der Hüfte ist, weil er das Hüftgelenk Jakobs angerührt hatte, am Muskel der Hüfte."