Josef deutet die Träume des Pharao
(nach 1. Mose 41, Schlachter 2000 – kindgerecht erzählt)
Es war einmal ein junger Mann namens Josef. Josef lebte in Ägypten – aber er war dort nicht freiwillig. Seine Brüder hatten ihn verkauft, und er war als Knecht dahin gekommen. Viele Jahre hatte er Schweres erlebt. Er war sogar im Gefängnis gelandet – und das, obwohl er nichts Böses getan hatte!
Doch obwohl es Josef nicht gut ging, hielt er an Gott fest. Jeden Tag betete er. Und Gott war bei ihm – durch alle schweren Zeiten.
Eines Tages hatte der König von Ägypten, der Pharao, zwei ganz seltsame Träume. Als er aufwachte, war er ganz beunruhigt. Sein Herz klopfte so schnell wie Pferdehufe. Er rief sofort all seine klugen Männer, Magier und Traumdeuter.
„Deutet mir meinen Traum!“ rief der Pharao. Aber keiner konnte ihm sagen, was die Träume bedeuteten.
Da erinnerte sich ein Diener des Pharaos plötzlich an Josef.
„Oh, mein König“, sagte er, „da ist ein Mann im Gefängnis, der Träume deuten kann!“
Schnell schickte der Pharao nach Josef. Josef wurde gewaschen, bekam saubere Kleider – und dann stand er vor dem König.
Der Pharao sagte: „Ich habe geträumt. Man sagt, du kannst Träume deuten.“
Josef antwortete ruhig: „Ich allein kann das nicht. Aber Gott kann es mir zeigen. Gott gibt die Antwort.“
Also erzählte der Pharao seine Träume.
Im ersten Traum sah er sieben schöne, dicke Kühe. Sie grasten am Fluss. Dann kamen sieben dünne, hässliche Kühe – und fraßen die dicken Kühe!
Im zweiten Traum sah er sieben schöne Ähren voll mit Getreide. Dann kamen sieben dürre, vertrocknete Ähren – und verschlangen die guten!
Josef hörte aufmerksam zu. Dann sprach er:
„Gott zeigt dir, was bald geschehen wird. Die sieben dicken Kühe und die vollen Ähren bedeuten sieben gute Jahre. In diesen Jahren wird es viel Essen geben. Die Erde wird viele Früchte bringen.
Aber dann kommen sieben schlechte Jahre. Es wird eine große Hungersnot geben. Kein Regen wird fallen. Die Menschen werden kein Brot mehr haben.“
Der Pharao schaute Josef mit großen Augen an. „Was sollen wir nur tun?“ fragte er.
Josef sagte: „Du brauchst einen weisen Mann, der Getreide in den guten Jahren sammelt. Dann habt ihr genug Essen in den schlechten Jahren.“
Der Pharao sagte: „Du hast die Weisheit von Gott. Du sollst dieser Mann sein, Josef!“
Wow! Aus dem Gefängnis kam Josef plötzlich in das große Schloss des Königs. Er wurde der wichtigste Mann nach dem Pharao in ganz Ägypten – alles, weil er Gott vertraute und Gott ihm half.
Botschaft der Geschichte:
Gott vergisst uns nicht, auch wenn es schwer ist. Wenn wir ihm vertrauen, führt er uns auf seinen guten Weg – wie Josef. Gott kann uns helfen, Dinge zu verstehen, die sonst niemand versteht!
Fragen zum Nachdenken:
- Hast du dich schon mal allein oder vergessen gefühlt – wie Josef im Gefängnis?
- Was hat Josef gemacht, als es ihm schlecht ging?
- Glaubst du, dass Gott auch dir helfen kann, wenn du Probleme hast?
Bibelstelle
Die Geschichte von Josef, der die Träume des Pharao deutet, findet sich in 1. Mose 41, Verse 14–36 in der Schlachter 2000 Übersetzung:
Josef deutet die Träume des Pharao
1. Mose 41, 14–36 (Schlachter 2000):
*"Da sandte der Pharao hin und ließ Josef rufen; und sie führten ihn schnell aus dem Gefängnis. Und er ließ sich scheren und wechselte seine Kleider und kam zum Pharao. Und der Pharao sprach zu Josef: Ich habe einen Traum gehabt, aber es gibt niemand, der ihn auslegen kann; nun habe ich von dir gehört: Sobald du einen Traum hörst, kannst du ihn auslegen. Josef antwortete dem Pharao und sprach: Das steht nicht bei mir; Gott wird dem Pharao eine Antwort des Friedens geben! Der Pharao sprach nun zu Josef: Siehe, ich stand am Ufer des Nils. Und siehe, da stiegen aus dem Strom sieben Kühe herauf, fettfleischig und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgras. Und siehe, nach ihnen stiegen sieben andere Kühe herauf, mager, sehr hässlich von Gestalt und dünn; ich habe in ganz Ägypten noch keine so hässlichen gesehen! Und die mageren, hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, fetten Kühe auf. Und als sie diese verschlungen hatten, merkte man nicht, dass sie sie verschlungen hatten; denn ihr Aussehen war hässlich wie zuvor. Da erwachte ich. Und ich sah weiter in meinem Traum, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem einzigen Halm, voll und gut. Und siehe, nach diesen sprossten sieben dürre Ähren hervor, dünn und vom Ostwind versengt; und die dünnen Ähren verschlangen die sieben guten Ähren. Das habe ich den Traumdeutern gesagt, aber keiner konnte es mir erklären.
Da sprach Josef zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer; was Gott tun will, das hat er dem Pharao angezeigt. Die sieben guten Kühe sind sieben Jahre; die sieben guten Ähren sind ebenfalls sieben Jahre; es ist ein und derselbe Traum. Und die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach jenen heraufkamen, sind sieben Jahre, sowie auch die sieben dürren, vom Ostwind versengten Ähren: es werden sieben Hungerjahre sein. Dies ist das Wort, das ich dem Pharao gesagt habe: Was Gott tun will, das hat er dem Pharao gezeigt. Siehe, sieben Jahre kommen, in denen großer Überfluss im ganzen Land Ägypten sein wird; aber nach ihnen werden sieben Hungerjahre eintreten, und man wird allen Überfluss im Land Ägypten vergessen, und der Hunger wird das Land aufzehren. Und man wird nichts mehr von dem Überfluss im Land merken wegen des Hungers, der danach kommt; denn er wird sehr schwer sein. Dass aber der Traum dem Pharao zweimal erschienen ist, bedeutet, dass die Sache von Gott beschlossen ist und dass Gott sie eilends ausführen wird.
Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann, den er über das Land Ägypten setze. Der Pharao handle so und bestelle Aufseher über das Land und nehme den Fünften in Ägypten zur Zeit der sieben Überflussjahre; und man soll alle Nahrung dieser kommenden guten Jahre einsammeln und den Getreidevorrat unter der Hand des Pharao zur Speisung in den Städten aufspeichern und verwahren. Diese Vorräte sollen dem Land als Reserve dienen für die sieben Hungerjahre, die im Land Ägypten eintreten werden, damit das Land nicht vor Hunger vergehe."*