Der Prophet Nathan ermahnt König David kindgerecht erklärt

Der Prophet Nathan spricht zu König David

(Nach 2. Samuel 12,1–14 – kindgerecht erzählt)

Es war ein warmer Tag im Palast von König David. Vögel sangen draußen, und die Sonne schien durch die Fenster. Doch in Davids Herz war es nicht hell. Etwas stimmte nicht.

König David hatte etwas getan, das Gott nicht gefiel. Etwas sehr Schlimmes. Die Bibel erzählt uns: David hatte einem Mann seine Frau weggenommen. Und damit niemand davon erfuhr, ließ er diesen Mann sogar im Krieg sterben. Niemand wagte etwas zu sagen … außer einem: dem Propheten Nathan.

Nathan war ein Freund Gottes. Gott hatte ihm gesagt, was David getan hatte. Gott wollte, dass Nathan zu David ging und ihm die Wahrheit sagte.

Also ging Nathan zum Palast. Er verbeugte sich vor dem König und sagte:
„David, ich möchte dir eine Geschichte erzählen.“

David nickte. „Erzähl!“

Nathan begann:
„Es war einmal ein reicher Mann, der hatte viele Schafe und Rinder. Und es war ein armer Mann. Der hatte nur ein einziges kleines Lamm. Das Lamm war wie ein Haustier für ihn. Es schlief bei ihm, aß von seinem Teller und lag in seinen Armen wie ein eigenes Kind.“

David hörte genau zu.

Nathan fuhr fort:
„Eines Tages bekam der reiche Mann Besuch. Aber statt ein eigenes Schaf für das Essen zu nehmen, stahl er das kleine Lamm vom armen Mann. Er schlachtete es für seinen Gast.“

Davids Gesicht wurde rot vor Wut. „Was!? So etwas Gemeines! Dieser reiche Mann soll bestraft werden! Er hat kein Erbarmen gehabt!“

Da sah Nathan David ernst an und sagte:
„David… du bist dieser Mann.“

David blieb still. Sein Herz schlug heftig.
Nathan sagte:
„Gott hat dir viel gegeben. Er machte dich zum König. Er rettete dich vor Feinden. Aber du hast etwas genommen, das dir nicht gehört. Du hast gegen Gott gesündigt.“

David spürte, wie schwer seine Schuld war. Er senkte den Kopf und sagte leise:
„Ich habe gegen Gott gesündigt.“

Nathan sagte:
„Gott vergibt dir, weil du es einsiehst und es dir leid tut. Aber es wird nicht leicht für dich sein. Du wirst Schwierigkeiten haben wegen dem, was du getan hast.“

David war traurig, aber er war auch froh, dass Gott ihm vergeben wollte. Er wusste: Egal was passiert – Gott sieht ins Herz, und Gott ist voller Vergebung.

🤔 Fragen zum Nachdenken

Warum war es wichtig, dass Nathan ehrlich mit David sprach?
Hast du schon einmal etwas falsch gemacht und es dann zugegeben? Wie fühlte sich das an?
Was macht Gott, wenn wir etwas falsch machen und es ihm sagen?

💡 Botschaft der Geschichte

Auch Könige machen Fehler. Aber wenn wir unsere Fehler ehrlich zugeben und Gott darum bitten, uns zu vergeben, dann tut er das! Gott sieht unser Herz. Und er liebt es, wenn wir ehrlich sind und ihm vertrauen.

Bibelstelle

Die Begebenheit, bei der der Prophet Nathan zu König David spricht, findet sich in 2. Samuel 12, 1–15, nachdem David Ehebruch mit Batseba begangen und ihren Ehemann Urija hatte töten lassen.

Nathan
2. Samuel 12, 1–15 (Schlachter 2000):

*"Und der HERR sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; der Arme aber hatte nichts als ein einziges kleines Lamm, das er gekauft hatte. Und er nährte es, und es wuchs bei ihm zusammen mit seinen Kindern; es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt es wie eine Tochter. Als aber ein Gast zu dem reichen Mann kam, da konnte er sich nicht überwinden, von seinen eigenen Schafen und Rindern etwas zu nehmen, um es dem Gast zuzubereiten, der zu ihm gekommen war, sondern er nahm das Schaf des armen Mannes und bereitete es dem Mann, der zu ihm gekommen war. Da entbrannte der Zorn Davids sehr gegen den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt: Der Mann, der dies getan hat, ist ein Kind des Todes! Das Lamm aber soll er vierfach bezahlen, weil er das getan und kein Mitleid gehabt hat!

Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich errettet aus der Hand Sauls; und ich habe dir das Haus deines Herrn gegeben, dazu die Frauen deines Herrn in deinen Schoß, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun. Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel? Urija, den Hetiter, hast du mit dem Schwert erschlagen; seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du durch das Schwert der Ammoniter umgebracht! So soll nun das Schwert von deinem Haus nimmermehr weichen, weil du mich verachtet und die Frau Urijas, des Hetiters, genommen hast, dass sie deine Frau sei! So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil über dich erwecken aus deinem eigenen Haus, und ich will deine Frauen nehmen vor deinen Augen und sie deinem Nächsten geben, dass er bei deinen Frauen liegt — vor den Augen dieser Sonne! Denn du hast es heimlich getan; ich aber will dies vor ganz Israel und vor der Sonne tun!

Da sprach David zu Nathan: Ich habe gegen den HERRN gesündigt! Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine Sünde hinweggenommen — du wirst nicht sterben. Doch weil du die Feinde des HERRN durch diese Sache zum Lästern gebracht hast, soll auch der Sohn, der dir geboren ist, gewisslich sterben! Und Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das Urijas Frau dem David geboren hatte, und es wurde todkrank."*