Verlorenes Kuscheltier – und ein Gebet hilft
(Eine Kindergeschichte über Vertrauen, Gemeinschaft und ein kleines Wunder)
Es war ein sonniger Freitagnachmittag, als Tom, Hanna, Lukas und Emma gemeinsam in den Park gingen. Tom hatte seinen Fußball dabei, Lukas brachte Seifenblasen mit, Emma trug ein Malbuch, und Hanna hatte ihr Lieblingskuscheltier fest im Arm: „Mimi“, ein kleiner grauer Hase mit weichen Schlappohren.
„Mimi muss unbedingt mit! Sie war schon überall mit mir“, erklärte Hanna fröhlich, als sie sich auf einer kleinen Wiese niederließen.
Die Kinder spielten ausgelassen. Sie rannten über das Gras, lachten laut und pusteten riesige Seifenblasen in den blauen Himmel. Hanna legte Mimi behutsam aufs Picknicktuch, bevor sie sich dem Spiel anschloss.
Erst als die Sonne langsam unterging und es Zeit wurde, nach Hause zu gehen, bemerkte Hanna es: „Wo ist Mimi?“ Ihre Stimme zitterte. Sie schaute aufs Tuch – leer.
„Vielleicht hast du sie woanders hingelegt?“, fragte Emma unsicher.
Hanna schüttelte den Kopf. „Ich hab sie genau hier gelassen.“
Sofort begannen alle, nach Mimi zu suchen. Sie durchkämmten die Wiese, schauten unter Sträucher, hinter Bänke und sogar in Mülltonnen. Doch Mimi blieb verschwunden. Hannas Herz wurde schwer wie ein Stein. Tränen liefen über ihre Wangen.
„Was, wenn sie für immer weg ist?“, flüsterte sie hilflos.
Tom legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Vielleicht hilft es, wenn wir zusammen beten.“
„Gott kümmert sich doch um große Dinge“, murmelte Emma leise. „Meinst du wirklich, er hört uns auch bei so etwas Kleinem?“
Hanna nickte und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen weg. „Ja. Gott liebt uns – und alles, was uns wichtig ist. Das steht sogar in der Bibel.“ Sie holte ihre kleine Kinderbibel aus dem Rucksack, die sie fast immer dabei hatte.
Mit zitternden Fingern blätterte sie und las dann mit klarer Stimme:
„Alle eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5,7)
Tom strahlte sie an. „Wie bei der Geschichte von dem verlorenen Schaf. Der Hirte hat auch das eine kleine Schaf lieb gehabt und nicht aufgegeben, bis er es gefunden hat.“
Sie setzten sich im Kreis, hielten sich an den Händen, und Hanna sprach: „Lieber Gott, bitte hilf uns, Mimi wiederzufinden. Du weißt, wie sehr ich sie liebe. Wir vertrauen dir. Amen.“
Nachdem sie gebetet hatten, wurde es langsam dunkel. „Komm, wir schauen morgen noch mal“, schlug Lukas tröstend vor.
Am nächsten Tag gingen sie alle noch einmal in den Park. Diesmal gingen sie einen anderen Weg – vorbei am kleinen Teich, wo Enten schwammen. Und da, ganz oben auf einem dicken Ast eines Baumes, hing etwas Graues.
„Da! Schaut mal!“, rief Emma.
Tom kletterte vorsichtig hoch – und tatsächlich: Es war Mimi! Irgendwie war sie in einen Baum geworfen worden, wahrscheinlich von einem Kind, das sie gefunden hatte.
Hanna drückte Mimi fest an sich. „Danke, danke, lieber Gott“, flüsterte sie.
„Ich hätte nie gedacht, dass sowas funktioniert“, sagte Emma nachdenklich.
Hanna lächelte. „Gott hört jedes Gebet. Und er kümmert sich wirklich – sogar um kleine Stoffhasen wie Mimi.“
Lukas lachte: „Dann dürfen wir also auch wegen verlorenen Pausenbroten oder verschwundenen Socken beten?“
„Klar!“, rief Tom. „Wenn’s dir wichtig ist, ist es auch Gott wichtig.“
Gemeinsam liefen sie zurück, und obwohl der Himmel wolkenverhangen war, fühlten sich alle warm und leicht.
Denn sie wussten: Wer vertraut, ist nie allein.
Bibelstelle
Vertrauen
Matthäus 6,26 (Schlachter 2000):
"Seht die Vögel des Himmels an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?"
Diese Stelle betont, dass Gott sich treu um alle Seine Geschöpfe kümmert – auch um die kleinen Dinge in unserem Leben. So dürfen Kinder darauf vertrauen, dass Gott ihr Gebet hört, selbst wenn es um ein verlorenes Kuscheltier geht.
