Es war einmal ein Mann namens Bileam. Eines Tages bat ein König namens Balak Bileam um Hilfe. Balak wollte, dass Bileam etwas Schlechtes über das Volk Israel sagt, weil er Angst vor ihnen hatte. Bileam wusste, dass Gott das nicht wollte, aber der König bot ihm viele Geschenke. Also machte sich Bileam auf den Weg, auf seinem treuen Eselchen.
Doch Gott wollte nicht, dass Bileam etwas Böses tut. Auf dem Weg stellte Gott einen Engel mit einem glänzenden Schwert in den Weg. Bileam konnte den Engel nicht sehen, aber sein Esel konnte es. Der Esel hatte große Angst. Er lief vom Weg ab in ein Feld. Bileam war verärgert und schlug den Esel, um ihn zurück auf den Weg zu bringen.
Dann stellte sich der Engel wieder in den Weg, diesmal an einer schmalen Stelle. Der Esel drückte sich an eine Mauer, um den Engel nicht zu treffen, und dabei klemmte er Bileams Fuß ein. Bileam war erneut verärgert und schlug den Esel.
Der Engel stellte sich ein drittes Mal in den Weg, und diesmal war der Weg so eng, dass der Esel gar nicht vorbeigehen konnte. Vor lauter Angst legte sich der Esel einfach hin. Da wurde Bileam richtig wütend und schlug den Esel wieder.
Da tat Gott etwas Wunderbares: Er ließ den Esel sprechen! Der Esel drehte sich zu Bileam um und sagte: „Warum schlägst du mich? Habe ich dir nicht immer gut gedient?“ Bileam war so erstaunt, dass er einfach mit dem Esel redete. Er sagte: „Du hast mich zum Narren gemacht!“ Aber dann öffnete Gott Bileams Augen, und er konnte den Engel sehen.
Der Engel erklärte: „Der Esel hat dich beschützt, denn der Weg war gefährlich. Ich werde ihn nicht bestrafen, sondern eher dich, Bileam, denn Gott will nicht, dass du etwas Böses tust.“ Bileam erschrak und sagte: „Es tut mir leid.“ Der Engel sagte zu ihm, dass er nur das sagen sollte, was Gott ihm eingab.
Bileam gehorchte und sagte nichts Böses über das Volk Israel. Stattdessen tat er das, was Gott wollte, und segnete sie.
Botschaft der Geschichte
Gott kann uns helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Manchmal zeigt er uns den Weg auf unerwartete Weise.
Bibelstelle
Die Geschichte von Bileam und dem sprechenden Esel findest du in 4. Mose 22, 21-35:
"Da stand Bileam am Morgen auf und sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten von Moab. 22Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er hinzog; und der Engel des HERRN stellte sich in den Weg, um ihm zu widerstehen. Er aber ritt auf seiner Eselin, und zwei Knechte waren bei ihm. 23Und die Eselin sah den Engel des HERRN auf dem Weg stehen und das gezückte Schwert in seiner Hand. Da wich die Eselin vom Weg ab und ging aufs Feld; und Bileam schlug die Eselin, um sie auf den Weg zu lenken. 24Da trat der Engel des HERRN auf den Pfad zwischen den Weinbergen, wo auf beiden Seiten Mauern waren. 25Als die Eselin den Engel des HERRN sah, drängte sie sich an die Mauer und klemmte Bileams Fuß an der Mauer ein; da schlug er sie noch mehr. 26Da ging der Engel des HERRN weiter und trat an einen engen Ort, wo kein Platz war zum Ausweichen, weder zur rechten noch zur linken Seite. 27Als die Eselin den Engel des HERRN sah, legte sie sich unter Bileam nieder. Da entbrannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stock. 28Da öffnete der HERR den Mund der Eselin, und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast? 29Bileam sprach zur Eselin: Weil du Mutwillen mit mir treibst! Ach, dass ich ein Schwert in der Hand hätte, so hätte ich dich jetzt erschlagen! 30Die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher bis zu diesem Tag? Habe ich es je gewohnt, dir so zu tun? Er sprach: Nein! 31Da öffnete der HERR dem Bileam die Augen, dass er den Engel des HERRN auf dem Weg stehen sah und das gezückte Schwert in seiner Hand; da verneigte er sich und fiel auf sein Angesicht. 32Und der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum hast du deine Eselin nun dreimal geschlagen? Siehe, ich selbst bin hergegangen, um zu widerstehen, denn der Weg führt ins Verderben vor mir! 33Und die Eselin hat mich gesehen und ist diese drei Mal ausgewichen. Wenn sie nicht ausgewichen wäre vor mir, wahrlich, ich hätte dich jetzt getötet und sie am Leben gelassen! 34Da sprach Bileam zu dem Engel des HERRN: Ich habe gesündigt, denn ich habe nicht erkannt, dass du mir im Weg entgegenstandest. Und nun, wenn es übel ist in deinen Augen, so will ich umkehren. 35Aber der Engel des HERRN sprach zu Bileam: Geh mit den Männern; doch sollst du nur das reden, was ich dir sagen werde! So zog Bileam mit den Fürsten Balaks."
