Esra liest dem Volk aus dem Gesetz vor
Es war ein ganz besonderer Tag in der Stadt Jerusalem. Die Sonne kitzelte den Himmel und der Wind flüsterte leise durch die Straßen. Alle Menschen versammelten sich auf einem großen Platz. Männer, Frauen – und sogar Kinder. Alle standen ganz still. Ihre Augen schauten nach vorn, ihre Ohren waren ganz gespannt.
Weißt du, warum?
Weil ein Mann namens Esra kam. Er war ein Lehrer. Er verstand ganz viel von Gottes Wort. Er hatte eine ganz besondere Rolle: Er wollte den Menschen erzählen, was in Gottes Buch – dem Gesetz – stand.
Viele Menschen hatten vergessen, was Gott wollte, denn lange Zeit hatten sie seine Worte nicht gelesen oder gehört. Jetzt war es endlich wieder so weit!
Esra stieg auf eine hohe Holzplattform, damit ihn alle sehen konnten. Dann rollte er eine große Buchrolle auf. Die Buchrolle war aus Leder und hatte viele, viele Wörter. Es waren Gottes Worte.
Und dann begann Esra laut vorzulesen.
"Am ersten Tag des siebten Monats…" (Nehemia 8,2 Schlachter 2000)
Die Menschen hörten ganz still zu. Man konnte sogar die Vögel oben auf dem Dach hören. Kleine Kinder hielten sich an den Händen. Mamas und Papas standen mit offenem Mund da.
Es ging um Gottes Regeln und wie man nach seinem Willen leben soll.
Als Esra den Namen Gottes sagte, da standen plötzlich alle Leute auf. Ganz still. Es war ein Zeichen, dass sie Gott ehren wollten. Manche hoben sogar die Hände in die Luft. Andere fingen an zu weinen…
Warum weinten sie?
Sie merkten: „Oh… wir haben viele Dinge falsch gemacht. Wir haben Gott nicht immer gehorcht.“
Aber weißt du, was Esra und einige andere Lehrer dann sagten?
"Weint nicht… Heute ist ein heiliger Tag für unseren Gott!" (Nehemia 8,9 Schlachter 2000)
Sie sagten: „Freut euch! Denn die Freude am Herrn ist eure Stärke!“
Da begannen die Menschen zu lachen, zu singen und ein Fest zu feiern! Sie schickten einander Essen und sagten: „Heute sind wir froh – denn Gott hat zu uns gesprochen!“
💡 Botschaft der Geschichte
Gott spricht zu uns durch die Bibel. Seine Worte helfen uns zu verstehen, was richtig ist. Und wenn wir mal etwas falsch machen, dürfen wir zu ihm kommen. Er vergibt uns. Und wir dürfen uns freuen, wenn wir auf ihn hören!
❓ Fragen zum Nachdenken
- Warum wollten die Menschen Gottes Wort hören?
- Wie fühlten sich die Menschen, als sie merkten, dass sie Fehler gemacht hatten?
- Was hilft dir, Gottes Wort besser zu verstehen?
- Was denkst du: Warum macht es Gott glücklich, wenn wir auf ihn hören?
(nach Nehemia Kapitel 8, Schlachter 2000)
Bibelstelle
Die Geschichte, wie Esra dem Volk aus dem Gesetz vorliest, findet sich in Nehemia 8,1–8 nach der Schlachter 2000 Bibelübersetzung.
Nehemia 8,1–8 (Schlachter 2000):
**„Da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz, der vor dem Wassertor liegt; und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, er solle das Buch des Gesetzes Moses bringen, das der HERR Israel geboten hat. Da brachte der Priester Esra das Gesetz vor die Gemeinde, Männer und Frauen und alle, die es verstehen konnten, um es am ersten Tag des siebten Monats zu hören. Und er las daraus vor auf dem Platz, der vor dem Wassertor liegt, vom lichten Morgen bis zum Mittag, vor den Männern und Frauen und solchen, die es verstehen konnten. Und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Buch des Gesetzes gerichtet.
Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einer hölzernen Kanzel, die man zu diesem Zweck gemacht hatte; und neben ihm standen Mattitja, Schema, Anaja, Urija, Hilkija und Maaseja zu seiner Rechten, und zu seiner Linken Pedaja, Misael, Malchija, Haschum, Haschbaddana, Secharja und Meschullam. Und Esra öffnete das Buch vor den Augen des ganzen Volkes; denn er stand höher als das ganze Volk. Und als er es öffnete, da stand das ganze Volk auf. Und Esra lobte den HERRN, den großen Gott, und das ganze Volk antwortete mit erhobenen Händen: Amen! Amen! Und sie verneigten sich und beteten den HERRN an mit dem Antlitz zur Erde.
Und die Leviten — Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbethai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan, Pelaja — unterwiesen das Volk im Gesetz, während das Volk an seinem Platz blieb. Und sie lasen aus dem Buch des Gesetzes Gottes deutlich vor und erklärten den Sinn, sodass man das Gelesene verstand.“**