Es war Nacht, und Jakob war ganz allein. Er war mit seiner Familie auf einem langen Weg, aber in dieser Nacht wollte er alleine denken. Jakob hatte viele Gedanken im Kopf, denn er hatte Angst, seinen Bruder zu treffen, weil sie sich vor langer Zeit gestritten hatten.
Jakob ging über einen Fluss und setzte sich dort hin. Plötzlich kam ein Mann zu ihm. Dieser Mann war besonders, denn es war ein Engel von Gott. Jakob wusste nicht genau, wer der Mann war, aber er begann mit ihm zu ringen. Sie hielten sich fest und gaben nicht auf, die ganze Nacht lang.
Jakob war stark, aber der Engel war stärker. Der Engel berührte Jakobs Hüfte, und sie tat weh. Trotzdem ließ Jakob den Engel nicht los. Der Engel sagte: „Lass mich los, denn der Morgen kommt!“ Aber Jakob sagte: „Ich lasse dich nicht los, bevor du mich segnest!“
Der Engel sah, wie mutig und entschlossen Jakob war, und er segnete ihn. Der Engel gab Jakob einen neuen Namen, Israel. Das bedeutet „Wer mit Gott kämpft“. Jakob wusste jetzt, dass er mit einem Engel von Gott gerungen hatte.
Als die Sonne aufging, hinkte Jakob, weil seine Hüfte immer noch weh tat. Aber Jakob war froh, denn er hatte einen Segen bekommen und wusste, dass Gott bei ihm war.
Botschaft der Geschichte
Gott sieht, wenn wir mutig sind und nicht aufgeben. Er ist immer bei uns, auch wenn wir kämpfen.
Bibelstelle
Die Geschichte, in der Jakob mit dem Engel ringt, findet sich in 1. Mose 32, 22-32. Hier ist der vollständige Text dieser Passage aus der Schlachter 2000 Übersetzung:
"22 Aber er stand in jener Nacht auf und nahm seine beiden Frauen und seine beiden Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt am Jabbok; 23 er nahm sie und führte sie über den Fluss und ließ alles, was er hatte, hinübergehen. 24 Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. 25 Und als er sah, dass er ihn nicht überwinden konnte, da rührte er seine Hüftpfanne an, und die Hüftpfanne Jakobs wurde verrenkt, während er mit ihm rang. 26 Und er sprach: Lass mich los, denn die Morgenröte bricht an! Aber er antwortete: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du segnest mich! 27 Da sprach er zu ihm: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob! 28 Er sprach: Dein Name soll nicht mehr Jakob sein, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen! 29 Da fragte Jakob und sprach: Lass mich doch deinen Namen wissen! Er aber sprach: Warum fragst du nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort. 30 Und Jakob nannte den Ort Pniel; denn er sprach: Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet! 31 Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pniel vorüberzog; und er hinkte wegen seiner Hüfte. 32 Darum essen die Kinder Israels bis zum heutigen Tag nicht das Muskelstück, das auf der Hüftpfanne liegt, weil er die Hüftpfanne Jakobs, das Muskelstück, angerührt hat."
