Es war Nacht. Der Himmel war dunkel, und die Sterne funkelten über den Bäumen. Jesus ging mit seinen Freunden in einen Garten. Der Garten hieß Gethsemane. Dort wollten sie beten.
Jesus fühlte sich sehr traurig. Sein Herz war schwer, so wie ein Stein im Wasser. Er wusste, dass bald etwas Schweres passieren würde. Er sagte zu seinen Freunden: „Bleibt hier und wacht mit mir.“
Dann ging Jesus ein Stück weiter. Er kniete sich hin und betete: „Vater, wenn es möglich ist, lass das Schwere nicht geschehen. Aber nicht, was ich will, sondern was du willst.“
Als Jesus zurück zu seinen Freunden ging, schliefen sie. Ihre Augen waren schwer vor Müdigkeit. Jesus weckte sie auf und sagte: „Bleibt wach und betet!“ Doch als er wieder betete und dann zurückkam, schliefen sie wieder. Dreimal weckte Jesus sie, aber sie konnten nicht wach bleiben.
Da hörte man Schritte. Viele Männer mit Fackeln und Stöcken kamen. Vor ihnen ging Judas, einer von Jesu Freunden. Judas küsste Jesus auf die Wange. Das war das Zeichen für die Männer, dass sie Jesus festnehmen sollten.
Jesu Freunde bekamen große Angst. Einer von ihnen zog ein Schwert, um Jesus zu verteidigen. Aber Jesus sagte: „Steck dein Schwert weg. Ich muss das tun, was mein Vater möchte.“
Da nahmen die Männer Jesus mit. Seine Freunde liefen weg, weil sie Angst hatten. Jesus war nun ganz allein. Aber er wusste: Gott war immer noch bei ihm.
Fragen zum Nachdenken
Was tat Jesus, als er traurig war?
Hast du auch schon einmal gebetet, wenn du Angst hattest?
Botschaft der Geschichte
Wenn wir Angst haben oder traurig sind, können wir immer mit Gott reden. Er hört uns zu und ist bei uns.
Bibelstelle
Die Geschichte von Jesus im Garten Gethsemane: Gebet und Verrat findet sich in Matthäus 26,36-46.
Matthäus 26,36-46 (Schlachter 2000):
*"Da kommt Jesus mit ihnen an einen Ort, der Gethsemane hieß, und spricht zu den Jüngern: Setzt euch hier hin, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe! Und er nahm Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich und begann betrübt und geängstigt zu werden. Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tief betrübt bis zum Tod; bleibt hier und wacht mit mir!
Und er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!
Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!
Und er kommt und findet sie wieder schlafend; denn ihre Augen waren schwer geworden.
Und er ließ sie, ging wieder hin und betete zum dritten Mal und sprach dieselben Worte.
Dann kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Ach, wollt ihr noch weiter schlafen und ausruhen? Siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überliefert.
Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe.“*