Jesus und der ungläubige Thomas
Es war nach Ostern. Jesus war am Kreuz gestorben. Alle Jünger waren sehr traurig. Doch am dritten Tag geschah etwas Wunderbares: Jesus war wieder lebendig! Er war von den Toten auferstanden!
Einige Jünger hatten Jesus schon gesehen. Er war ihnen erschienen. Sie waren voller Freude! „Jesus lebt!“, riefen sie.
Aber ein Jünger war nicht dabei, als Jesus seinen Freunden erschienen war. Sein Name war Thomas.
Die anderen Jünger sagten zu ihm:
„Thomas, wir haben Jesus gesehen! Er lebt wirklich!“
Aber Thomas schüttelte den Kopf. Er konnte das nicht glauben.
„Ich glaube das erst, wenn ich seine Wunden sehe“, sagte Thomas. „Ich will meine Finger in die Wunden von seinen Händen legen. Sonst glaube ich es nicht!“
Thomas war sehr ehrlich. Er hatte Zweifel. Er wollte es genau wissen.
Kennst du das auch? Wenn du etwas nicht glauben kannst?
Eine Woche später waren die Jünger wieder alle zusammen in einem Haus. Auch Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Es war ganz ruhig.
Auf einmal — da stand Jesus mitten im Raum!
So plötzlich und still wie ein Sonnenstrahl, der durch das Fenster fällt.
Jesus sagte:
„Friede sei mit euch!“
Dann drehte er sich zu Thomas und sprach ganz freundlich:
„Thomas, komm. Schau meine Hände an. Leg deine Finger in meine Wunden. Sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!“
Thomas traute seinen Augen kaum.
Sein Herz pochte so laut wie ein Trommelschlag.
Er fiel auf die Knie und sagte leise, aber staunend:
„Mein Herr und mein Gott!“
Jesus lächelte Thomas an und sagte:
„Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Glücklich sind die, die mich nicht sehen und trotzdem glauben.“
Thomas war nicht mehr traurig. Jesus hatte sich ihm gezeigt – ganz liebevoll.
💬 Was wir von dieser Geschichte lernen können:
Man darf fragen und zweifeln. Doch Jesus kennt uns. Er hat Geduld und hilft uns zu glauben!
Wir müssen Jesus nicht sehen, um ihm zu vertrauen. Sein Wort ist wahr, und er liebt uns – jeden Tag!
🤔 Fragen zum Nachdenken:
- Hast du manchmal auch Zweifel oder Fragen an Gott?
- Wie kannst du Jesus trotzdem vertrauen, auch wenn du ihn nicht siehst?
- Wie denkst du, hat sich Thomas nach diesem Erlebnis gefühlt?
Jesus freut sich, wenn wir ihm vertrauen – auch mit einem kleinen, mutigen Kinderherzen! ❤️
Bibelstelle
Die Begebenheit mit dem ungläubigen Thomas findet sich in Johannes 20, 24–29.
Text nach der Schlachter 2000:
„Thomas aber, einer von den Zwölfen, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten ihm die übrigen Jünger: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, so glaube ich es nicht! Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen, und Thomas war bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite; und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Und Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du; glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben!“
Johannes 20, 24–29