Die Wahl des Matthias zum neuen Apostel
Nach Ostern war vieles anders. Jesus war gestorben, aber er war auch auferstanden! Er lebte, obwohl er zuerst tot war – und das war ein riesengroßes Wunder. Viele seiner Freunde hatten ihn gesehen. Sie redeten mit ihm, aßen mit ihm und hörten seine Worte.
Dann eines Tages, hob Jesus seine Hände zum Himmel, segnete die Jünger – und plötzlich wurde er in einer Wolke nach oben gehoben. Er fuhr zurück zum Vater im Himmel. Die Jünger starrten in den Himmel wie Kinder, die bunte Drachen fliegen sehen. Jesus war jetzt bei Gott – aber er hatte seinen Jüngern versprochen, dass er ihnen den Heiligen Geist schicken würde. Sie sollten nur warten.
So gingen die Jünger zurück nach Jerusalem. Sie waren jetzt oft zusammen, beteten viel und warteten. Alle waren in einem Haus. Es waren etwa 120 Menschen da. Petrus stand auf. Er war ein enger Freund von Jesus.
Petrus sagte:
„Freunde! Es ist etwas Wichtiges zu tun. Früher waren wir zwölf Apostel. Judas war einer von uns, aber er hat Jesus verraten. Jetzt sind wir nur noch elf. Die Heilige Schrift hat gesagt, dass jemand an seine Stelle treten soll.“
Die Menschen hörten gespannt zu.
Petrus sagte weiter:
„Wir brauchen jemanden, der von Anfang an bei Jesus war – von der Zeit der Taufe durch Johannes bis zum Tag, an dem Jesus in den Himmel ging. Er muss Zeuge sein, dass Jesus wirklich auferstanden ist.“
Sie schlugen zwei Männer vor: Josef, den man auch Barsabas nannte, und Matthias.
Dann beteten sie alle:
„Herr, du kennst die Herzen aller. Zeig uns, wen du erwählt hast, damit er mit uns Apostel sein soll.“
Sie warfen Lose, so wie man einen Würfel rollt oder einen Namen aus einem Hut zieht. Sie glaubten, dass Gott durch das Los antworten würde.
Das Los fiel auf Matthias!
So wurde Matthias der zwölfte Apostel. Jetzt waren sie wieder komplett – wie ein ganzes Team, bereit, zu erzählen, was Jesus getan hat.
Was wir lernen können:
Gott sieht in unser Herz. Er weiß, wer wir sind und was wir können. Auch wenn wir leise oder unbekannt sind – Gott sieht uns und wählt uns aus für etwas Gutes.
Fragen zum Nachdenken:
- Warum war es den Jüngern so wichtig, wieder zwölf Apostel zu sein?
- Glaubst du, dass Gott auch dich sieht und kennt, so wie Matthias?
- Wie kannst du heute etwas Gutes für Jesus tun?
Bibelstelle
Die Geschichte von der Wahl des Matthias zum neuen Apostel findet sich in der Apostelgeschichte 1, 15–26.
Apostelgeschichte 1, 15–26 (Schlachter 2000):
„15 Und in diesen Tagen stand Petrus inmitten der Jünger auf (es war aber eine Menge von etwa 120 Personen beisammen) und sprach:
16 Ihr Männer und Brüder, es musste dieses Schriftwort erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhergesagt hat, der denen den Weg zeigte, die Jesus festnahmen;
17 denn er war zu uns gezählt und hatte das Los dieses Dienstes empfangen.
18 Dieser erwarb sich nun einen Acker mit dem Lohn der Ungerechtigkeit; und er stürzte vornüber, barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus.
19 Und es wurde allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, sodass jener Acker in ihrer eigenen Sprache Akeldama genannt wurde, das heißt Blutacker.
20 Denn es steht geschrieben im Buch der Psalmen: »Seine Behausung soll veröden, und niemand wohne darin!« und: »Sein Amt empfange ein anderer!«
21 So muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind in all der Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein- und ausgegangen ist,
22 von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, da er von uns aufgenommen wurde, einer von ihnen mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.
23 Und sie stellten zwei dar: Joseph, genannt Barsabas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias.
24 Und sie beteten und sprachen: Du, Herr, der du die Herzen aller kennst, zeige an, welchen du erwählt hast von diesen beiden,
25 dass er diesen Dienst und das Apostelamt empfange, das Judas verlassen hat, um an seinen eigenen Ort zu gehen!
26 Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias; und er wurde zu den elf Aposteln hinzugezählt.“