Die Geschichte von Philemon und Onesimus
Es war einmal ein reicher Mann, der hieß Philemon. Er wohnte in der Stadt Kolosse, und er glaubte an Jesus. In seinem Haus trafen sich viele Christen, um zusammen zu beten und von Jesus zu lernen. Philemon war freundlich zu den Menschen in der Gemeinde. Doch er hatte auch einen Diener. Sein Name war Onesimus.
Aber Onesimus war nicht ehrlich. Eines Tages lief er weg – einfach so davon! Vielleicht stahl er sogar etwas von Philemon. Keiner weiß es genau. Onesimus wollte nichts mehr mit seinem Herrn zu tun haben. Er lief ganz weit weg.
Er kam in die große Stadt Rom. Dort saß ein Mann im Gefängnis – Paulus, ein Freund von Jesus. Obwohl Paulus im Gefängnis war, erzählte er jedem, der zu ihm kam, von Jesus. Auch Onesimus hörte von ihm.
Und dann ? Dann geschah etwas Wunderbares!
Onesimus hörte von Jesus – von seiner Liebe, von seiner Vergebung, von allem Guten, das Jesus getan hat. Und sein Herz veränderte sich.
Er glaubte an Jesus!
Onesimus wurde ein ganz neuer Mensch – freundlich, ehrlich, treu. Er half Paulus sogar im Gefängnis. Aber Paulus wusste: „Onesimus gehört noch zu Philemon. Er darf nicht einfach hierbleiben. Ich muss Philemon schreiben.“
Und so schrieb Paulus einen Brief an Philemon. In dem Brief bat Paulus:
„Lieber Philemon, ich sende dir Onesimus zurück. Er ist nicht mehr nur dein Diener – jetzt ist er auch dein Bruder, weil er an Jesus glaubt! Bitte vergib ihm. Nimm ihn mit Liebe auf. Wie du mich aufnehmen würdest, so nimm ihn auf.“
Paulus meinte es sehr ernst. Er sagte sogar: „Wenn er dir etwas gestohlen hat oder etwas schuldig ist, schreib es auf meine Rechnung. Ich bezahle es.“
So schickte Paulus Onesimus mit dem Brief zurück zu Philemon.
Was meinst du? War Philemon sauer? Oder freute er sich?
Die Bibel sagt uns nicht ganz genau, was Philemon getan hat. Aber wir glauben, dass er Onesimus vergeben hat – weil sie nun Brüder im Glauben waren.
Denn wo Jesus im Herzen wohnt, da gibt es Liebe, Vergebung und Frieden.
Botschaft der Geschichte:
Jesus kann jedes Herz verändern.
Auch wenn wir etwas falsch gemacht haben, dürfen wir zu ihm kommen.
Und wenn jemand uns Unrecht tut, dann sollen wir vergeben, so wie Jesus uns auch vergibt.
Fragen zum Nachdenken:
- Hast du schon einmal etwas falsch gemacht und musstest es wieder gutmachen?
- Wie fühlt es sich an, wenn dir jemand vergibt?
- Warum ist Vergebung so wichtig für uns alle?
💛 Jesus macht alles neu.
Auch aus einem weggelaufenen Diener kann er einen treuen Bruder machen!
Bibelstelle
Die Geschichte von Philemon und Onesimus findet sich im Brief des Paulus an Philemon. Es ist ein einzelnes Kapitel mit 25 Versen.
Hier ist der vollständige Text aus der Schlachter 2000:
Philemon 1,1–25:
„1 Paulus, ein Gefangener Christi Jesu, und der Bruder Timotheus an Philemon, unseren geliebten Mitarbeiter,
2 und an die Schwester Apphia und Archippus, unseren Mitstreiter, und die Gemeinde in deinem Haus:
3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
4 Ich danke meinem Gott und gedenke deiner allezeit in meinen Gebeten,
5 weil ich von deiner Liebe und von dem Glauben höre, den du an den Herrn Jesus und gegenüber allen Heiligen hast,
6 dass der Glaube, den wir miteinander haben, in der Erkenntnis alles Guten wirksam wird, das wir in Christus Jesus haben.
7 Denn ich hatte große Freude und Trost durch deine Liebe, weil die Herzen der Heiligen durch dich, lieber Bruder, erquickt worden sind.
8 Darum, obwohl ich in Christus volle Freiheit hätte, dir zu gebieten, was sich geziemt,
9 so will ich doch um der Liebe willen vielmehr eine Bitte aussprechen, so wie ich bin, nämlich Paulus, ein alter Mann, jetzt aber auch ein Gefangener Jesu Christi.
10 So bitte ich dich für mein Kind, das ich in meinen Fesseln gezeugt habe, Onesimus,
11 der dir einst unnütz war, jetzt aber dir und mir nützlich ist.
12 Ich sende ihn dir wieder zurück; ihn, das ist mein eigenes Herz.
13 Ich wollte ihn bei mir behalten, damit er mir an deiner Stelle diene in den Fesseln, die ich um des Evangeliums willen trage.
14 Aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun, damit deine Wohltat nicht wie erzwungen, sondern freiwillig sei.
15 Denn vielleicht ist er darum eine Zeitlang von dir getrennt gewesen, damit du ihn auf ewig bekommst,
16 nicht mehr als einen Knecht, sondern weit mehr als einen Knecht, als einen geliebten Bruder, besonders für mich, wie viel mehr aber für dich, sowohl im Fleisch als auch im Herrn!
17 Wenn du mich nun für deinen Mitteilhaber hältst, so nimm ihn auf wie mich selbst.
18 Wenn er aber dir Schaden zugefügt hat oder etwas schuldig ist, so stelle das mir in Rechnung!
19 Ich, Paulus, habe es mit eigener Hand geschrieben, ich will es bezahlen – um dir ja nicht zu sagen, dass du dich selbst auch noch dazu mir schuldig bist.
20 Ja, Bruder, ich möchte gern Nutzen an dir haben im Herrn! Erquicke mein Herz in dem Herrn!
21 Aus Zuversicht auf deinen Gehorsam habe ich dir geschrieben, weil ich weiß, dass du auch mehr tun wirst, als ich sage.
22 Zugleich aber bereite mir auch eine Herberge; denn ich hoffe, dass ich euch durch eure Gebete geschenkt werde.
23 Es grüßen dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus,
24 Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Mitarbeiter.
25 Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist! Amen.“