Licht im Dunkeln – Gottes Nähe bei Stromausfall
Ein lautes Grollen lässt die Fensterscheiben zittern.
„Wow, habt ihr das gehört?“ Tom drückt seine Nase an die Scheibe im Wohnzimmer. „Das war ein richtiger Donner!“
Draußen zucken Blitze über den dunklen Himmel. Der Regen trommelt gegen die Scheiben wie tanzende Füße. Hanna schaltet das Wohnzimmerlicht an – oder will es zumindest. Doch nichts passiert. Der Raum bleibt dunkel.
„Oh nein! Der Strom ist weg!“, ruft sie überrascht.
Plötzlich ist alles still. Kein Kühlschrankbrummen, kein summender Fernseher. Nur das leise Prasseln des Regens.
„Was machen wir denn jetzt?“, fragt Emma, die heute zu Besuch ist. „Ich mag keine Dunkelheit.“
„Ich auch nicht“, sagt Lukas, der seine Taschenlampe aus dem Rucksack kramt, diese aber nicht funktioniert. „Die Batterie ist leer… super!“
Papa kommt mit einem Arm voll Kerzen ins Wohnzimmer. „Stromausfall. Das passiert bei Gewitter öfter“, erklärt er lächelnd und zündet eine Kerze nach der anderen an. Das flackernde Licht tanzt an den Wänden.
„Das sieht irgendwie gemütlich aus“, murmelt Tom. „Wie früher, vor tausend Jahren oder so.“
Hanna holt ihre kleine Bibel aus ihrem Rucksack. „Ich hab sie eigentlich immer dabei“, sagt sie leise. Sie schlägt eine Seite auf. Die Kinder rücken näher zusammen.
Mit ruhiger Stimme liest Hanna:
„Dein Wort ist eine Leuchte für mein Leben, es zeigt mir den Weg.“
(Psalm 119,105)
Emma schaut in die Kerze. „Das ist schön. Auch wenn's draußen dunkel ist, fühlt sich das hier warm an.“
„Ja“, sagt Tom. „Gottes Licht geht nie aus. Das erinnert mich an die Geschichte damals, als Jesus mit seinen Jüngern in einem Sturm war. Es war dunkel und stürmisch – alle hatten Angst. Aber Jesus war bei ihnen. Und irgendwann wurde es ruhig.“
Lukas nickt langsam. „Also ist Jesus auch jetzt bei uns – selbst wenn es draußen grummelt und der Strom nicht geht.“
„Genau“, meint Hanna. „Wenn wir beten, wird es innen hell – auch wenn außen alles dunkel ist.“
Die Kinder schließen für einen Moment die Augen. Hanna beginnt ein Gebet:
„Lieber Gott, danke, dass du bei uns bist, auch wenn es draußen dunkel und unheimlich ist. Bitte schenk uns Ruhe im Herzen und zeig uns dein Licht. Amen.“
„Amen“, flüstern die anderen.
Die Kerzen flackern freundlich. Auch Emma lächelt jetzt. „Das war irgendwie schön, so still zusammen…“
Nach einer Weile brummt plötzlich der Kühlschrank wieder los. Das Licht blinkt auf – der Strom ist zurück.
„Strom ist wieder da!“ ruft Tom freudig.
Doch niemand springt gleich auf. Sie bleiben noch einen Moment sitzen, um das warme Kerzenlicht zu genießen.
„Das Licht von Gott brauchen wir eigentlich immer“, sagt Lukas. „Nicht nur, wenn es dunkel ist.“
Hanna lächelt: „Genau. Es ist immer da – in unseren Herzen.“
Und so endet der Abend. Nicht mit Fernsehen oder Tablet, sondern mit Kerzenschein, Gebet und der Gewissheit:
Gottes Licht scheint, auch wenn es außen dunkel ist.



Bibelstelle
Bibelstelle zum Thema: Gottes Nähe in dunklen Momenten
Licht
Psalm 27,1 (Schlachter 2000):
"Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht; vor wem sollte ich erschrecken?"
Diese Stelle passt sehr schön zum Erlebnis eines Stromausfalls während eines Gewitters: Auch wenn äußerlich Dunkelheit herrscht, ist Gottes Licht gegenwärtig und spendet innere Sicherheit. In dunklen Momenten – ob im wörtlichen oder im übertragenen Sinn – bleibt der HERR uns nahe.











