Es war ein sonniger Tag in der Stadt Jericho. Viele Menschen waren auf den Straßen. Alle wollten Jesus sehen! Sie hatten gehört, dass er Kranke heilte, Wunder tat und von Gottes Liebe erzählte.
In Jericho lebte ein Mann namens Zachäus. Zachäus war ein Zöllner. Das bedeutet, dass er Geld von den Menschen einsammelte, wenn sie Waren kauften oder verkauften. Doch viele Leute mochten ihn nicht. Er nahm oft mehr Geld, als er sollte, und wurde dadurch reich.
Zachäus war neugierig. Er wollte unbedingt wissen, wer Jesus war. Aber es gab ein Problem: Er war klein! So sehr er sich auch streckte, er konnte Jesus in der Menschenmenge nicht sehen.
Doch Zachäus hatte eine Idee! Am Straßenrand stand ein großer Baum. Schnell kletterte er hinauf und versteckte sich zwischen den Ästen. Von dort oben konnte er alles gut sehen.
Da kam Jesus die Straße entlang. Viele Menschen folgten ihm. Plötzlich blieb Jesus genau unter dem Baum stehen. Er schaute nach oben und sagte:
„Zachäus, komm schnell herunter! Heute möchte ich zu dir nach Hause kommen.“
Zachäus staunte. Wie konnte Jesus ihn sehen? Warum wollte er zu ihm kommen? Doch die Freude war größer als seine Fragen. Schnell kletterte er vom Baum herunter und führte Jesus zu seinem Haus.
Aber nicht alle freuten sich. Manche Leute murmelten:
„Warum geht Jesus zu einem Mann wie Zachäus? Er ist doch ein Sünder!“
Doch Jesus wusste genau, was er tat. Er liebte Zachäus – trotz seiner Fehler.
Zachäus war so glücklich, dass Jesus ihn besuchte, dass er etwas Wunderbares sagte:
„Herr, ich gebe die Hälfte von meinem Besitz den Armen. Und wenn ich jemanden betrogen habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück!“
Zachäus‘ Herz hatte sich verändert! Er wollte nicht mehr gierig sein, sondern Gutes tun und anderen helfen.
Jesus lächelte und sagte:
„Heute ist etwas Wunderbares passiert. Zachäus gehört jetzt auch zu Gott.“
Was wir lernen können:
- Gott liebt uns alle, egal wer wir sind. Auch wenn wir Fehler gemacht haben, freut er sich, wenn wir unser Herz für ihn öffnen.
- Jesus sieht uns. Selbst wenn wir uns klein fühlen oder uns verstecken, er kennt uns und ruft uns zu sich.
- Echte Veränderung kommt durch Jesus. Wenn wir ihm begegnen, wollen wir Gutes tun und unser Leben verändern.
Fragen zum Nachdenken:
- Wann hast du dich schon einmal klein oder übersehen gefühlt? Glaubst du, dass Jesus dich sieht?
- Wie kannst du anderen Menschen zeigen, dass sie wichtig und wertvoll sind?
- Gibt es etwas in deinem Leben, das du gerne verändern würdest, so wie Zachäus?
Bibelstelle
Die Geschichte von Jesus und Zachäus findet sich in Lukas 19, 1-10:
„Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch. Und siehe, da war ein Mann, genannt Zachäus, ein Oberzöllner, und der war reich. Und er suchte Jesus zu sehen, wer er sei, und konnte nicht wegen der Volksmenge, denn er war klein von Gestalt. Da lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen. Und als Jesus an den Ort kam, blickte er auf und sah ihn und sprach zu ihm: Zachäus, steig schnell herab, denn heute muss ich in deinem Haus einkehren! Und er stieg schnell herab und nahm ihn mit Freuden auf. Und als sie es sahen, murrten alle und sprachen: Er ist bei einem sündigen Mann eingekehrt! Zachäus aber trat hin und sprach zu dem Herrn: Siehe, Herr, die Hälfte meiner Güter gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so erstatte ich es vierfach. Da sprach Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“