Es war einmal ein Mann namens Paulus, der durch die Länder reiste, um den Menschen von Jesus zu erzählen. Er hatte einen Freund und Helfer bei sich, der Silas hieß. Sie waren mutige Männer, die Gott sehr liebten und freudig die gute Nachricht über Jesus teilten.
Eines Tages kamen Paulus und Silas in eine Stadt namens Philippi. Dort halfen sie vielen Menschen. Doch einige Leute in der Stadt mochten es nicht, dass Paulus und Silas über Jesus sprachen. Sie ließen die beiden Männer festnehmen und ins Gefängnis werfen. Es war ein dunkler Ort, und ihre Füße wurden in schwere Holzblöcke gesteckt, damit sie nicht entkommen konnten.
Paulus und Silas hätten verzweifelt sein können. Doch stattdessen taten sie etwas Bemerkenswertes: Sie begannen zu beten und Gott mit Liedern zu loben. Ihre Stimmen waren voller Freude und Hoffnung, und die anderen Gefangenen lauschten erstaunt und neugierig.
Plötzlich, als sie sangen und beteten, bebte die Erde in schwerem Zittern. Es war ein starkes Erdbeben! Die Türen des Gefängnisses sprangen auf, und die Ketten fielen von den Gefangenen. Es war ein Wunder!
Der Gefängniswärter erwachte aus seinem Schlaf und sah die offenen Türen. Er hatte große Angst, dass die Gefangenen geflohen seien. Doch Paulus rief laut: „Tu dir nichts an! Wir sind alle hier!“ Der Wärter war so überwältigt, dass er vor Paulus und Silas niederfiel und fragte: „Was muss ich tun, um gerettet zu werden?“
Paulus und Silas sagten ihm freundlich: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus.“ Der Wärter hörte die gute Nachricht und freute sich. Er nahm Paulus und Silas mit zu sich nach Hause und kümmerte sich um ihre Wunden. Noch in derselben Nacht wurden der Wärter und seine ganze Familie getauft, weil sie an Jesus glaubten.
Am nächsten Morgen ließen die Verantwortlichen der Stadt Paulus und Silas frei. Sie erkannten, dass Paulus und Silas nichts Falsches getan hatten. Die beiden Männer zogen weiter, um noch mehr Menschen von der wunderbaren Liebe Gottes zu erzählen.
Botschaft der Geschichte
Auch in schwierigen Zeiten können wir Gott loben und Ihm vertrauen. Gott kann aus jeder Situation etwas Gutes machen und uns helfen.
Bibelstelle
Die Geschichte von Paulus und Silas im Gefängnis und wie sie Loblieder singen, findet sich in Apostelgeschichte 16, 16-40:
"Es geschah aber, als wir zur Gebetsstätte gingen, dass uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagegeist hatte. Diese brachte ihren Herren großen Gewinn durch Wahrsagen. Diese folgte dem Paulus und uns nach und schrie: Diese Menschen sind Knechte des höchsten Gottes, die uns den Weg des Heils verkündigen! Und das tat sie viele Tage lang. Paulus aber wurde unwillig, wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zur selben Stunde. Als aber ihre Herren sahen, dass die Hoffnung auf ihren Gewinn geschwunden war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf den Markt vor die obersten Beamten und führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen, die Juden, verwirren unsere Stadt und verkündigen Gebräuche, die wir nicht annehmen noch ausüben dürfen, da wir Römer sind! Und die Volksmenge erhob sich zugleich gegen sie, und die Hauptleute ließen ihnen die Kleider abreißen und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen. Und als sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren. Dieser warf sie auf solchen Befehl hin ins innere Gefängnis und schloss ihre Füße in den Stock. Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu. Da entstand plötzlich ein großes Erdbeben, sodass die Grundfesten des Gefängnisses wankten; und sogleich öffneten sich alle Türen, und die Fesseln aller wurden gelöst. Als aber der Kerkermeister aus dem Schlaf auffuhr und die Türen des Gefängnisses offen sah, zog er sein Schwert und wollte sich töten, weil er meinte, die Gefangenen seien entflohen. Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: Tue dir kein Leid an, denn wir sind alle hier! Da forderte er ein Licht und sprang hinein und fiel zitternd vor Paulus und Silas nieder. Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde? Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus! Und sie verkündigten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Haus waren. Und er nahm sie in derselben Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er ließ sich taufen samt allen, die zu ihm gehörten, ohne Verzug. Und er führte sie in sein Haus, setzte ihnen ein Mahl vor und freute sich mit seinem ganzen Haus, dass er zum Glauben an Gott gekommen war. Und als es Tag geworden war, sandten die Hauptleute die Gerichtsdiener und ließen sagen: Lass jene Menschen frei! Da verkündete der Kerkermeister diese Worte dem Paulus und sprach: Die Hauptleute haben [zu mir] gesandt, dass ihr freigelassen werdet; so geht nun hinaus und zieht hin in Frieden! Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns, die wir Römer sind, ohne Urteil öffentlich geschlagen und ins Gefängnis geworfen; und jetzt wollen sie uns heimlich hinausstoßen? Nicht also! Sondern lass sie selbst kommen und uns hinausführen! Die Gerichtsdiener aber verkündeten diese Worte den Hauptleuten; und sie fürchteten sich, als sie hörten, dass sie Römer seien. Und sie kamen und redeten ihnen zu, führten sie hinaus und baten, dass sie die Stadt verlassen möchten. Da gingen sie aus dem Gefängnis und begaben sich zu Lydia; und als sie die Brüder gesehen hatten, trösteten sie sie und zogen fort."