Vor langer Zeit lebte eine Frau namens Hagar. Sie diente in Abrahams Haus, einem Mann, der auf Gott vertraute und viele Abenteuer mit Ihm erlebte. Aber eines Tages fühlte sich Hagar sehr traurig und allein. So entschied sie sich, fortzulaufen, weit weg in die Wüste.
In der Wüste war es heiß und trocken, und bald wurde Hagar müde und durstig. Sie wusste nicht, wohin sie gehen sollte, und hatte das Gefühl, dass sie in der endlosen Wüste verloren war. Gerade als sie sich richtig allein fühlte, erschien ein Engel Gottes vor ihr. Der Engel leuchtete hell und sprach liebevoll zu ihr: „Hagar, woher kommst du und wohin gehst du?“
Hagar erzählte dem Engel von all ihrem Kummer und warum sie weggelaufen war. Der Engel hörte ihr aufmerksam zu und sagte dann: „Kehr zu deiner Herrin zurück und gehorche ihr. Aber hab keine Angst. Gott hat dein Leid gesehen und deine Not gehört.“
Der Engel versprach Hagar etwas Besonderes: „Ich werde deinen Nachkommen mehren, so dass sie nicht gezählt werden können.“ Das bedeutete, dass Hagar eine große und wichtige Familie haben würde. Auf diese Weise wollte Gott sie segnen und ihr Hoffnung geben.
Hagar war erstaunt und fühlte sich getröstet. Gottes Engel hatte sie in der Wüste gefunden, als sie sich ganz verloren gefühlt hatte. Sie gab Gott einen Namen und sagte: „Du bist der Gott, der mich sieht.“ Das bedeutete, dass Hagar wusste, dass Gott immer bei ihr war und sie nie vergessen hatte.
Nach dieser besonderen Begegnung in der Wüste fühlte sich Hagar stärker und mutiger. Sie tat, was der Engel ihr gesagt hatte, und kehrte zurück. Sie wusste jetzt, dass Gott sie sah und immer auf sie achtete, egal wo sie war.
Botschaft der Geschichte
Gott sieht uns immer und hört uns zu, selbst wenn wir uns alleine oder verloren fühlen. Wir sind nie wirklich allein, denn Gott kümmert sich um uns und hilft uns.
Bibelstelle
Die Geschichte von Hagar und dem Engel in der Wüste findet sich in 1. Mose 16, 7-14:
"Und der Engel des HERRN fand sie bei einer Wasserquelle in der Wüste, bei der Quelle auf dem Weg nach Schur. Und er sprach: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her, und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von meiner Herrin Sarai geflohen! Da sprach der Engel des HERRN zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand! Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Siehe, ich will deinen Samen so mehren, dass er vor großer Menge unzählig sein soll! Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael nennen; denn der HERR hat auf dein Elend gehört. Und er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand gegen alle, und die Hand aller gegen ihn; und er wird gegen alle seine Brüder wohnen. Und sie nannte den Namen des HERRN, der zu ihr redete: Du bist der Gott, der mich sieht! Denn sie sprach: Habe ich nicht auch hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat? Darum nannte man den Brunnen: Beer-Lahai-Roi. Siehe, er ist zwischen Kadesch und Bared."
