Hannahs langes Warten und ihr Gebet für Samuel
(Nach 1. Samuel Kapitel 1, Schlachter 2000)
Es war einmal eine Frau, die hieß Hannah. Sie liebte Gott sehr. Jeden Tag betete sie und dankte ihm. Aber etwas machte Hannah sehr traurig: Sie hatte keine Kinder.
Hannahs Herz war wie ein leeres Nest. Sie wünschte sich so sehr, ein Baby zu bekommen. Jedes Jahr ging sie mit ihrem Mann Elkana zum Haus Gottes in Silo. Dort beteten sie und brachten Opfer dar.
Eines Tages war Hannah wieder in Silo. Viele Menschen waren da, aber Hannah fühlte sich ganz allein. Ihre Augen wurden nass, weil sie so traurig war.
Sie kniete sich in der Nähe des Tempels hin und betete:
„Lieber Gott, wenn du mir einen Sohn schenkst, dann will ich ihn dir schenken. Er soll dir sein ganzes Leben gehören.“
Hannahs Lippen bewegten sich beim Beten, aber ihre Stimme war ganz leise.
Ein Mann namens Eli war der Priester im Haus Gottes. Er beobachtete Hannah. Weil er sie beten sah, aber nichts hörte, dachte er: „Warum bewegt sie nur ihren Mund?“
Eli sprach zu ihr: „Warum bist du so traurig? Was ist los mit dir?“
Da erzählte Hannah ihm von ihrem Kummer. Sie sagte: „Ich habe nur gebetet, weil mein Herz so weh tut.“
Eli sah sie freundlich an und sagte: „Geh in Frieden. Der Gott Israels wird dir geben, worum du ihn gebeten hast.“
Hannah ging fort – und weißt du was? Sie war nicht mehr traurig. Ihr Herz war voller Hoffnung – wie ein dunkler Himmel, in dem plötzlich ein heller Stern leuchtet.
Und nach einiger Zeit geschah das Wunder: Gott schenkte Hannah einen Sohn!
Sie nannte ihn Samuel, das bedeutet: „Ich habe ihn von Gott erbeten.“
Als Samuel alt genug war, brachte Hannah ihn zurück nach Silo. Sie sagte:
„Ich habe für dieses Kind gebetet, und Gott hat es mir gegeben. Jetzt soll er Gott dienen, sein Leben lang.“
Samuel blieb bei dem Priester Eli im Haus Gottes und lernte, Gott zu dienen.
Gott freute sich über Hannahs Vertrauen – und später schenkte er ihr sogar noch mehr Kinder!
❤️ Botschaft der Geschichte
Gott hört unsere Gebete. Auch wenn es lange dauert, er vergisst uns nicht! Wenn wir ihm unser Herz zeigen, hört er ganz genau zu – und er tut, was gut für uns ist.
🧠 Fragen zum Nachdenken
- Hast du schon mal für etwas lange gebetet? Wie hast du dich dabei gefühlt?
- Glaubst du, dass Gott auch deine leisen Gebete hört, so wie bei Hannah?
- Kannst du Gott etwas schenken, wie Hannah es getan hat? Vielleicht dein Lächeln oder deine Hilfe für andere?
Denk daran: Gott hat offene Ohren für jedes Kinderherz! 💛
Bibelstelle
Die Geschichte von Hannahs langem Warten und ihrem Gebet für Samuel findet sich im 1. Samuel, Kapitel 1, Verse 1–20.
1. Samuel 1,1–20 (Schlachter 2000):
**„Es war ein Mann von Ramataim-Zophim, vom Bergland Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Ephratiter. Und er hatte zwei Frauen; eine hieß Hanna und die andere Peninna. Peninna hatte Kinder; aber Hanna hatte keine Kinder.
Dieser Mann zog Jahr für Jahr aus seiner Stadt hinauf, um den HERRN der Heerscharen in Silo anzubeten und ihm zu opfern; dort aber waren die zwei Söhne Elis, Hofni und Pinehas, Priester des HERRN. An dem Tag nun, da Elkana opferte, gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchter Stücke [vom Opferfleisch]; Hanna aber gab er ein doppeltes Stück; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der HERR ihren Mutterleib verschlossen hatte. Und ihre Widersacherin reizte sie sehr, um sie zu kränken, weil der HERR ihren Mutterleib verschlossen hatte. So ging es Jahr für Jahr; sooft sie zum Haus des HERRN hinaufzog, kränkte jene sie so, dass sie weinte und nichts aß.
Dann sprach Elkana, ihr Mann, zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum isst du nichts? Warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?
Und Hanna stand auf, nachdem sie in Silo gegessen und getrunken hatten. Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl beim Türpfosten des Tempels des HERRN. Und sie war von Herzensbitternis erfüllt und betete zum HERRN und weinte sehr. Und sie legte ein Gelübde ab und sprach: HERR der Heerscharen, wenn du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deine Magd nicht vergessen wirst und deiner Magd einen Sohn gibst, so will ich ihn dem HERRN geben alle Tage seines Lebens, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen!
Und während sie lange betete vor dem HERRN, beobachtete Eli ihren Mund. Denn Hanna redete in ihrem Herzen; nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre betrunken. Und Eli sprach zu ihr: Wie lange willst du dich wie eine Betrunkene benehmen? Gib deinen Wein von dir, den du bei dir hast! Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr, ich bin eine Frau beschwerten Geistes; ich habe weder Wein noch starkes Getränk getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet. Halte deine Magd nicht für eine Tochter Belials! Denn aus großem Kummer und Herzeleid habe ich bisher geredet.
Da antwortete Eli und sprach: Geh hin in Frieden! Der Gott Israels gebe dir die Bitte, die du von ihm erbeten hast! Sie aber sprach: Lass deine Magd Gnade finden vor deinen Augen! Da ging die Frau ihres Weges; sie aß wieder und hatte ein anderes Gesicht.
Und sie machten sich am Morgen früh auf und beteten an vor dem HERRN, und kehrten zurück und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte seine Frau Hanna, und der HERR gedachte an sie. Und es geschah, als die Zeit um war, dass Hanna empfangen hatte und einen Sohn gebar; und sie gab ihm den Namen Samuel[1]; denn [sagte sie], ich habe ihn von dem HERRN erbeten.“**