Es war einmal ein treuer Diener von Abraham, der hieß Elieser. Abraham war ein Freund Gottes und er lebte in einem großen Land. Eines Tages rief Abraham seinen Diener zu sich. "Elieser," sagte er, "ich möchte, dass du für meinen Sohn Isaak eine gute Frau aus meiner Heimat findest. Jemanden, der Gott liebt."
Elieser machte sich auf den Weg mit vielen Kamelen. Die Kamele trugen Geschenke und Vorräte für die Reise. Die Reise war lang und führte durch die Wüste. Elieser war aufgeregt, aber auch ein wenig besorgt, wie er die richtige Frau für Isaak finden sollte.
Als Elieser in der Stadt ankam, hielt er bei einem Brunnen an. Er kniete nieder und betete zu Gott: "Herr, hilf mir, die richtige Frau für Isaak zu finden. Lass die Frau, die ich frage, ob sie mir Wasser gibt, auch für meine Kamele Wasser schöpfen. Dann weiß ich, dass sie die richtige ist."
Kaum hatte er das Gebet beendet, kam eine junge Frau zum Brunnen. Ihr Name war Rebekka. Sie war wunderschön und hatte ein freundliches Herz. Elieser bat sie mutig: "Bitte, gib mir ein wenig Wasser aus deinem Krug."
Rebekka lächelte und sagte: "Hier, trink! Ich werde auch Wasser für deine Kamele schöpfen." Sie lief zum Brunnen und schöpfte viele, viele Male Wasser, bis alle Kamele genug getrunken hatten. Elieser staunte, denn Gott hatte sein Gebet so schnell beantwortet!
Elieser gab Rebekka goldene Geschenke und fragte sie nach ihrer Familie. Er erfuhr, dass sie aus der Familie von Abraham stammte. Voller Freude kniete er nieder und dankte Gott: "Gelobt sei der Herr, der Gott meines Herrn Abraham! Er hat mich direkt zu Abrahams Verwandten geführt."
Rebekka eilte nach Hause, um ihrer Familie alles zu erzählen. So begann eine wundervolle Geschichte voller Segen und Liebe, denn Rebekka wurde die Frau von Isaak.
Botschaft der Geschichte
Gott hört unsere Gebete und führt uns auf dem richtigen Weg. Wir können Ihm vertrauen, dass Er uns hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Bibelstelle
Die Geschichte von Rebekka und die Kamele findet sich in 1. Mose 24, 10-27:
„Da nahm der Knecht zehn Kamele aus der Kamelherde seines Herrn und zog hin, dazu allerlei Güter seines Herrn mit sich; und er machte sich auf, begab sich nach Mesopotamien, zu der Stadt Nahors. 11 Er ließ die Kamele sich lagern draußen vor der Stadt, bei einem Wasserbrunnen, um die Abendzeit, zur Zeit, wenn die Schöpferinnen herauskommen. 12 Und er sprach: O HERR, du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute gelingen und erweise Gnade an meinem Herrn Abraham! 13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. 14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu dem ich spreche: Neige doch deinen Krug, damit ich trinke! — und es spricht: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken!, so möge sie es sein, die du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast; und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Barmherzigkeit erwiesen hast. 15 Und es geschah, ehe er noch ausgeredet hatte, siehe, da kam Rebekka heraus, die dem Bethuel geboren war, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams, und sie trug einen Krug auf ihrer Schulter. 16 Und das Mädchen war sehr schön von Angesicht, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg hinab zur Quelle, füllte ihren Krug und stieg herauf. 17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken! 18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie ihren Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken. 19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will auch für deine Kamele schöpfen, bis sie genug getrunken haben! 20 Und sie eilte und goss ihren Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte für alle seine Kamele. 21 Und der Mann sah ihr staunend zu, schwieg aber still, um zu erfahren, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben habe oder nicht. 22 Und es geschah, als die Kamele genug getrunken hatten, da nahm der Mann einen goldenen Nasenring, einen halben Sekel schwer, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Sekel Goldes schwer, 23 und sprach: Wessen Tochter bist du? Sage es mir doch! Gibt es auch Raum im Haus deines Vaters, um bei euch zu übernachten? 24 Da sprach sie zu ihm: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat! 25 Und sie sprach zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns, auch Raum genug zum Übernachten. 26 Da verneigte sich der Mann und warf sich vor dem HERRN nieder, 27 und sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Treue gegen meinen Herrn nicht hat fehlen lassen; der HERR hat mich den Weg zu dem Haus der Brüder meines Herrn geführt!“
