In einem wunderschönen, großen Tempel hatte ein Mann namens Jesaja eine ganz besondere Erfahrung. Eines Tages sah Jesaja mit seinen eigenen Augen etwas Wunderbares. Es war wie ein Traum, aber doch ganz echt. Er sah den Herrn, also Gott, wie er auf einem großen, strahlenden Thron saß. Der Thron war so prächtig, dass es überall funkelte wie Glitzer. Gottes Gewand füllte den ganzen Tempel.
Über dem Thron flogen Engel. Sie waren keine gewöhnlichen Engel; sie hatten sechs Flügel! Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei weiteren bedeckten sie ihre Füße und mit den letzten beiden flogen sie sanft umher. Die Engel riefen laut: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr! Die ganze Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt!“
Ihre Stimmen waren so mächtig, dass die ganze Erde zu beben begann. Der Tempel füllte sich mit Rauch. Das war für Jesaja ganz schön aufregend und auch ein bisschen unheimlich! Er fühlte sich klein und dachte: „Oh nein, ich bin nicht vollkommen, und ich habe Fehler gemacht. Wie kann ich hier sein? Ich passe gar nicht her!“
Da kam einer der Engel zu Jesaja. Der Engel hatte eine glühend heiße Kohle, die er mit einer Zange aus dem Feuer genommen hatte, in der Hand. Er berührte damit Jesajas Lippen und sagte: „Deine Fehler sind vergeben!“
Jesaja war jetzt erleichtert und froh. Er sah, dass Gott ihm vergeben hatte. Dann hörte Jesaja die Stimme Gottes sagen: „Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen?“
Voller Mut und Freude rief Jesaja: „Hier bin ich, sende mich!“
Botschaft der Geschichte
Gott sieht in unsere Herzen und vergibt uns unsere Fehler. Er sucht Menschen, die bereit sind, seine Botschaft mit Liebe weiterzugeben. Wir können jederzeit sagen: „Hier bin ich!“ und Gott wird sich freuen.
Bibelstelle
Die Vision und Berufung des Propheten Jesaja findet sich in Jesaja 6, 1-8:
„Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und sein Saum füllte den Tempel. Seraphim standen über ihm; jeder von ihnen hatte sechs Flügel: mit zweien bedeckte er sein Angesicht, mit zweien bedeckte er seine Füße, und mit zweien flog er. Und einer rief dem anderen zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen; die ganze Erde ist erfüllt von seiner Herrlichkeit! Da erbebten die Pfosten der Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt. Da sprach ich: Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk mit unreinen Lippen; denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen! Da flog einer der Seraphim zu mir, und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Und er rührte meinen Mund damit an und sprach: Siehe, dies hat deine Lippen berührt; so ist deine Schuld gewichen und deine Sünde gesühnt! Und ich hörte die Stimme des Herrn, der sprach: Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin ich, sende mich!“